Wien - Auf die österreichischen Versicherungen kommen deutlich höhere Eigenmittelerfordernisse zu, so das Ergebnis einer Studie der Finanzmarktaufsicht (FMA) im Vorfeld der für 2012 geplanten europaweiten Einführung von Solvency II, einem neuen Aufsichtssystems für Versicherungen. Eine ausreichende Eigenmittelausstattung werde aber weiterhin gegeben sein, so die FMA am Dienstag in einer Aussendung.

Das bisherige System zur Ermittlung der Solvabilitätsanforderungen wird ab 2012 durch ein risikobasiertes System ersetzt, welches auf einer ökonomischen Bewertung basiert und neben den bisherigen quantitativen Eigenmittelbestimmungen auch qualitative Elemente enthält.

An der jüngsten nationalen FMA-Studie "QIS 4.5" beteiligten sich 31 Einzelunternehmen und 4 Versicherungsgruppen, das entspricht einer Marktabdeckung - gemessen an den Prämien - von etwa 70 Prozent.

Bei Komposit- und Lebensversicherern ist laut FMA das Marktrisiko der bedeutendste Treiber des Eigenmittelerfordernisses, bei den Sachversicherern hingegen überwiegt das versicherungstechnische Risiko. Das sich aus der Studie ergebende Eigenmittelerfordernis unter Solvency II ist deutlich höher als jenes nach den aktuellen Prinzipien von Solvency I. Durch die Bewertung des Vermögens zu Marktwerten wachsen jedoch die anrechenbaren Eigenmittel. "Es zeigt sich auch, dass der durchschnittliche Solvabilitätsgrad der österreichischen Versicherungsunternehmen von Solvency I zu Solvency II laut QIS 4.5 gesunken ist, nicht zuletzt aber auch aufgrund der Situation auf den Finanzmärkten", so die FMA. (APA)