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Selbstverständlich haben wir auch andere Probleme. Wo denken Sie hin? Über 400.000 Menschen sind in Österreich ohne Arbeit, der Weltpensionsgipfel ist gescheitert, und ob unsere Generation irgendwann mal noch ein Klima bekommt, das steht auch in den Sternen! Da braucht man doch nur Augen und Ohren zu öffnen, um zu sehen, dass nicht immer überall auf der Welt Kinderfasching ist!

Viel Zeit, uns um andere Dinge zu kümmern, haben wir also eigentlich gar nicht. Umso erfreulicher wäre es, wenn all die Dinge rundherum funktionierten, von denen man noch am ehesten erwarten könnte, dass sie das tun. Tun sie aber nicht.

Denn es ist meist grundsätzlich egal, wo Sie sich am Vormittag ein Weckerl gönnen, um sich ein paar Minuten oder Stunden später daran genüsslich zu delektieren. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit sieht es im Wesentlichen so aus wie jenes im Bild oben: Die beiden Weckerlhälften nicht ganz durchgeschnitten, sodass ihm die Wurst, der Käse und all das andere Zeugs sozusagen ganz unlocker aus der Hüfte quellen. Dann muss man sich ein Messer schnappen, die Wurst, den Käse und all das andere Zeugs rausnehmen, die obere von der unteren Weckerlhälfte trennen, und alles wieder reinpampfen. Weil unter dem Schinken serienmäßig ein fetter Aufstrich eingebaut ist, geht das alles nicht ohne die nächstgelegene Waschmöglichkeit vonstatten. Wie finden wir das? Mit einem Wort: Mühsam.

Und warum muss das eigentlich fast immer so sein? Wir heulen. Denn wir wissen es auch nicht. (derStandard.at, 2.2.2010)