Conakry - Gut vier Monate nach dem Massaker an Demonstranten in Guinea hat eine Untersuchungskommission den ehemaligen Kommandanten der Präsidentengarde für das Blutbad verantwortlich gemacht. Zugleich wurde Militärmachthaber Moussa "Dadis" Camara von jeglicher Schuld freigesprochen - eine Schlussfolgerung, die in krassem Gegensatz zu einer Untersuchung der Vereinten Nationen steht.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen hatten Soldaten Ende September in einem Fußballstadion in Conakry mindestens 156 Teilnehmer einer Oppositionskundgebung getötet und zahlreiche Frauen vergewaltigt. In dem am Dienstag vorgelegten Bericht der guineischen Untersuchungskommission war von 58 Toten und 1.480 Verletzten die Rede.

Abubakar "Toumba" Diakité und weitere Mitglieder der Präsidentengarde seien für das Massaker verantwortlich, hieß es in dem Bericht. Diakité ist untergetaucht, nachdem er im Dezember versucht hatte, Camara zu töten. In einem Radiointerview sagte er, er habe auf den Präsidenten geschossen, weil dieser ihm die Schuld für das Massaker habe in die Schuhe habe schieben wollen. (APA/apn)