Es sei eine "Bauchentscheidung" gewesen, erzählt der Pressefotograf J. J. Kucek, der normalerweise nicht für das Planen von Charity-Events bekannt ist. Doch die Bilder aus dem zerstörten Haiti und vom Leid der Menschen dort ließen ihm keine Ruhe, "immerhin sind wir eines der reichsten Länder der Welt" . Und so begann er vor einer Woche, Musiker der E- und U-Musik durchzurufen, um rasch Geld für den Notfall-Fonds von Ärzte ohne Grenzen durch Konzerte "aufzustellen" .
Das imposante Ergebnis, über das sich Kucek und ein Personenkomitee nun freuen dürfen: Schon diese Woche spielen am Donnerstag "Klassiker" wie u. a. Pianist und Dirigent Marino Formenti, die Pianistinnen Ingrid Marsoner und Hsin-Huei Huang oder Geiger Johannes Dickbauer ein "Konzert für Haiti" und verzichten dabei zur Gänze auf Gagen. Am Samstag folgen rund 15 Bands beim "Rock für Haiti" dem guten Beispiel. Mit dabei sind hier u. a.: Binder & Krieglstein, Christoph & Lollo, The Incredible Staggers, Fiago, The Base und Millions of Dreads.
Viele halfen schnell und unkompliziert: Saalmieten gibt es keine, das Hotel Erzherzog Johann beherbergt die Künstler gratis. Der Eintritt - eine Mindestspende von zwölf Euro - geht zu 100 Prozent an Ärzte ohne Grenzen. Unter welchen Bedingungen Letztere helfen, wird man am Donnerstag aus Berichten einer Ärztin, die zurzeit für die Organisation vor Ort ist, hören - der Schauspieler Peter Uray wird sie lesen. (cms, DER STANDARD/Printausgabe, 03.02.2010)