Der Internetkonzern Google wirbt verstärkt um Geschäftskunden. Das Unternehmen will laut eines Berichts des Wall Street Journal (WSJ) seine Büro-Software Google Apps erweitern, indem es einen Online-Laden für Zusatz-Programme (Applikationen) einrichtet. Externe Entwickler sollen dort ihre Anwendungen verkaufen können. Der Erlös soll geteilt werden. Google Apps beinhalten unter anderem Dienste für E-Mail, Kalender, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation.

Security

Als Beispiele für Zusatzprogramme nennt WSJ verbesserte Sicherheitsfunktionen und Anwendungen zum Import von Kontakten. Das Konzept, eigene Produkte mit Programmen externer Entwickler zu verbessern, ist in der IT-Branche verbreitet. Vorreiter ist Apple mit dem App Store für das iPhone: Nutzer können darin Zusatzprogramme herunterladen und so ihr Smartphone aufrüsten.

Google betreibt bereits jetzt eine Plattform namens Solutions Marketplace, auf der Entwickler Zusatzprogramme für Google Apps anbieten können. Diese ähnelt jedoch eher einem Katalog: Kunden müssen die angebotenen Produkte auf den Websites der jeweiligen Anbieter erwerben. Der neue Laden soll die Programme der Partner besser einbinden und es einfacher machen, diese zu kaufen.

Browser

Die Google-Apps-Programme laufen auf den Servern von Google und werden über den Browser gesteuert, ohne dass eine Installation auf dem lokalen Rechner notwendig ist. Die abgespeckte Version für Privatnutzer ist kostenlos, Firmen zahlen pro Nutzerkonto und Jahr 50 Dollar, in Europa 40 Euro.

Google versucht seit längerem, mit Bürosoftware neue Umsatzquellen neben der Online-Werbung zu erschließen und macht damit Softwareherstellern wie Microsoft Konkurrenz. (dpa)