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LASK-Trainer Hamann kritisiert die Transferpolitik und somit seinen Boss.

Foto: REUTERS/Robert Zolles

Linz - Zwei Tage vor Weihnachten ist Matthias Hamann von Vereinspräsident Peter-Michael Reichel als Sportdirektor von LASK Linz abgesetzt worden. Seither arbeitet der 41-jährige Deutsche nur noch als Trainer des oberösterreichischen Fußball-Bundesligisten. In dieser Funktion zeigte er sich am Dienstag in einem Interview mit dem ORF-Radio Oberösterreich ausgesprochen unzufrieden mit der Transferpolitik in der am Montag zu Ende gegangenen Winter-Übertrittszeit.

Der LASK gab seinen Top-Stürmer Roman Wallner, mit 14 Treffern bester Torschütze der Liga, an Salzburg ab und holte keinen Angreifer als Ersatz. Gekommen sind Rene Aufhauser (Mittelfeld/Abwehr), Mark Prettenthaler (Abwehr), Sandro Zakany (Mittelfeld) und Torhüter Nikola Kovacevic.

"Wir hatten nach dem Wallner-Verkauf eine 1a-Priorität, diese Lücke wurde nicht geschlossen. Ich hätte gerne einen Stürmer verpflichtet. Wir haben nur einen Stürmer von Qualität, nicht auszudenken, wenn Mayrleb was passiert", ärgerte sich Hamann, der die Transferpolitik ganz offen kritisierte: "Es ist etwas naiv oder fahrlässig, birgt viele Risiken. Wir sind nicht in der Situation, wo wir gänzlich auf der sicheren Seite sind", meinte der Trainer des Tabellenachten, der immerhin mit elf Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Austria Kärnten in die Frühjahrssaison ab 12. Februar geht.

Er habe eine Prioritätenliste abgegeben, doch Präsident Reichel habe diese nicht berücksichtigt. "Der Präsident sieht andere Prioritäten. Er hat anders entschieden, er ist der Chef des LASK, der Alleinherrscher, er hat das so entschieden", sagte Hamann weiter. Er fühlt sich übergangen. "Es wäre wünschenswert, wenn man sich abstimmt, dass der Trainer eingebunden ist. Das ist nicht passiert", erklärte der Deutsche.

LASK-Präsident Reichel war am Dienstag krank und wollte daher gegenüber ORF-Radio Oberösterreich keine Stellungnahme abgeben. (APA)