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Griechische Siedlungen als Vorbild für amerikanische Großstädte?

Foto: archiv

Boulder - Der Sommer in der Stadt könnte etwas erträglicher sein, wenn alle Hausdächer einen weißen Anstrich erhielten. Das glauben zumindest Wissenschaftler am US National Center for Climate Research in der Zeitschrift Geophysical Research Letters. Ihren Berechnungen zufolge könnten Großstädte im Sommer um bis zu ein Grad Celsius kühler sein, was neben der Steigerung der Lebensqualität auch ein positiver Beitrag für das Klima wäre.

Städte erhitzen sich im Sommer im Schnitt ein bis drei Grad stärker als ländliche Regionen. Hauptursache dafür sind die verbauten Oberflächen, die mehr Wärme absorbieren, vor allem die Straßen und auch die Dächer, die in vielen Regionen der Welt zur Abdichtung mit Teer bestrichen werden. Die städtische Sommerhitze und der hohe Energieaufwand für Klimaanlagen in wärmeren Regionen tragen dazu bei, dass Städte als Hauptschuldige des Klimawandels gelten.

Kann der Weißanstrich der Dächer alleine auch keine Klimaanlagen ersetzen, so würde dennoch ein positiver Effekt eintreten, so die Forscher um Keith Oleson. Im Computermodell überprüften sie die Wirkung dieser Idee, die im Vorjahr erstmals von US-Energieminister Steven Chu geäußert wurde. Würden weltweit alle Dächer weiß gestrichen, so könnte die künstlich gesteigerte Hitze in Städten um drei Prozent gemildert werden. Im Jahresschnitt wären das 0,4 Grad, im Sommer jedoch mehr: New York würde an Sommernachmittagen um ein Grad abgekühlt und auch die Temperatur in Innenräumen wäre erträglicher, so die Forscher.

Europa setzt auf mehr Grünflächen

"Man müsste erst einmal erheben, ob die Städte im Moment überhaupt in der Lage wären, die Dächer weiß zu bemalen. Die Idee sollte jedoch weiterverfolgt werden", betont Studienleiter Oleson. Europäische Forscher verfolgen hingegen den Ansatz der städtischen Grünflächen zur Steigerung der Lebensqualität im Sommer. Diese können gezielt Wärme abführen und im Umkreis von bis zu 300 Metern Kühlung an die benachbarten Häuser abgeben. (red/pte)