Wien - 195 Mitarbeiter verabschiedeten sich laut ORF-Intranet allein im Dezember 2009 in (vorgezogene) Pension. Bis Ende Juni müssen alle ORFler in pensionsreifem Alter in die Rente. Gewichtige Jobs werden frei. Freitag war das Thema einer Aussprache von ORF-Chef Alexander Wrabetz mit den Redakteursvertretern. Denen versicherte Wrabetz, sie dürften bei neuen Strukturen mitreden. Die Redakteure drohten andernfalls mit Beschwerde beim Bundeskommunikationssenat.

Ö1-Chef Alfred Treiber und TV-Magazinchef Johannes Fischer etwa gehen. Einfach nachbesetzen widerspricht der Vorgabe, an Führungskräften zu sparen.

Ö3 und FM4 sind Hauptabteilungen. Ö1 hat mit Treiber einen Senderchef, dazu laut Organigramm Hauptabteilungsleiter für Wissenschaft, Kultur und Religion. Treiber leitet auch die Kultur, die Religion ist nur mit einem leitenden Redakteur besetzt. Ließe sich Wissenschaft einsparen. Unbestritten als Hauptabteilung ist Bettina Roithers Radioinfo.

Ende 2009 ging etwa TV-Wissenschaftschefin Gisela Hopfmüller. Ihre Hauptabteilung könnte den Magazinen zugeschlagen werden, die zur Jahresmitte eine neue Führung brauchen. "All das wird Thema im Juni-Stiftungsrat", heißt es offiziell im ORF.

Im April entscheiden die Ärzte, ob der im Frühsommer 2009 erkrankte Radiodirektor Willy Mitsche zurückkehren kann. Direktorenverträge sehen im Krankheitsfall ein Jahr Fortzahlung vor. Potenzielle Nachfolgerin: Roither. Der erkrankte Technikdirektor Peter Moosmann will laut ORF wieder im Februar antreten.

Vor dem Sommer kehrt Armin Wolf aus der Bildungskarenz zurück. Der ZiB-2-Star beendet gerade sein Studium der "Creative Leadership". (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 3.2.2010)