Washington - Jeder fünfte Ex-Insasse des US-Gefangenenlagers Guantanamo ist nach der Freilassung laut Erkenntnissen der US-Regierung wieder terroristisch aktiv geworden. Alle der bisher bekannten "Rückfalltäter" seien in der Regierungszeit des früheren US-Präsidenten George W. Bush aus Guantanamo freigekommen, heißt es in einem Brief des Weißen Hauses an Parlamentschefin Nancy Pelosi, in den die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag in Washington Einblick hatte. Es gebe bisher keinen Hinweis darauf, dass sich ein seit Amtsantritt von Präsident Barack Obama Freigelassener dem Terrorismus zugewandt habe, heißt es in dem Schreiben von Obamas Terrorabwehrberater John Brennan.
Laut Brennan sind sich die US-Geheimdienste sicher, dass 9,6 Prozent der befreiten Insassen wieder terroristisch aktiv sind. Bei weiteren 10,6 Prozent bestehe der dringende Verdacht. Nach dem vereitelten Anschlag auf ein US-Flugzeug an Weihnachten 2009 hatte Obama die Freilassung und Heimkehr jemenitischer Insassen aus Guantanamo gestoppt, weil die Spuren des verhinderten Attentäters in den Jemen reichten. Derzeit sitzen noch 192 Gefangene in Guantanamo ein.(APA/AFP)