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Ein vor Sansibar gefangener Quastenflosser (Archivbild vom Juli 2007)

Foto: REUTERS/Dr Narriman Jiddawi/Institute of Marine Sciences in Zanzibar

Wien - Der Quastenflosser ist nicht nur seiner Gestalt nach ein lebendes Fossil, auch die Genetik verändert sich laut einer amerikanisch-deutsch-österreichischen Studie vergleichsweise langsam. Die Wissenschafter nahmen sogenannte Hox-Gene unter die Lupe, die als Regulatoren für andere Gene gelten. Die Arbeiten mit Beteiligung von Peter Stadler vom Department für Theoretische Chemie der Uni Wien wurden in der jüngsten Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift PNAS veröffentlicht.

Hintergrund

Fische aus der Gruppe der Quastenflosser galten lange als ausgestorben, erst 1938 wurden lebende Exemplare vor der Küste Südafrikas entdeckt. Die Tiere besitzen auffallend bewegliche Brust- und Bauchflossen, ihre Funktion erinnert an die Fortbewegung von Vierbeinern an Land. Ihre nächsten Verwandten sind die Lungenfische und die Landwirbeltiere (Tetrapoda). Nahe Verwandte der Quastenflosser und Lungenfische werden als Vorfahren der ersten Landwirbeltiere angesehen. Die Blütezeit der Quastenflosser lag in der Trias, vor über 200 Millionen Jahren.

Entwicklung

Dass sich die Quastenflossen im Zuge der Evolution wenig verändert haben, zeigen Vergleiche mit Fossilien aus der Kreidezeit (150 bis 65 Millionen Jahre). Nun haben die Wissenschafter ein ähnliches Bild für die Genetik gezeichnet. "Zusammenfassend zeigen unsere Ergebnisse, dass sich die Hox-Cluster der Quastenflosser vergleichsweise langsam entwickeln", so die Forscher. Quastenflosser könnten deshalb auch in dieser Hinsicht als Vergleichsgruppe für die Interpretation des Erbgutes von Vierbeinern herangezogen werden. (APA/red)