Foto:

Mit Anleihen bei Twitter und Facebook will Google der wachsenden Konkurrenz begegnen. Mit dem am Dienstag vorgestellten Dienst namens "Buzz" ergänzt Google sein bestehendes E-Mail-Angebot um eine neue Funktion für den Austausch von Mitteilungen, Fotos oder Videos in einem größeren Kreis.

Auch für Mobiltelefone

Aus den Adressen der E-Mail-Partner erstellt Google Buzz automatisch eine Sammlung von Kontakten - damit entfallen die üblichen Anfragen im Sozialen Netzwerk für die Aufnahme in den persönlichen Freundeskreis. Im E-Mail-Eingang finden sich dann auch die entsprechenden "Statusmitteilungen" dieser Kontakte. Alternativ können aber auch öffentliche Mitteilungen verbreitet werden - diese Veröffentlichungen erscheinen dann auf einer eigenen Webseite. Für die mobile Nutzung von Buzz hat Google eine Anwendung für Mobiltelefone wie das iPhone oder Android-Handys entwickelt. Dabei wird auch der jeweilige Standort einer Buzz-Mitteilung übermittelt und in einer Karte angezeigt.

Google hat bereits 2004 ein eigenes Soziales Netzwerk namens Orkut gestartet. Dieser Dienst wird aber nur in bestimmten Regionen in größerem Maße genutzt, etwa in Brasilien. Facebook hingegen wird zurzeit von mehr als 400 Millionen Menschen weltweit genutzt.

Message-Box

Aber auch Facebook steigt Google immer mehr auf die Zehen. Die Message-Box auf Facebook, mit der sich "FreundInnen" direkte Nachrichten schicken können, ähnelt immer mehr E-Mail und möglicherweise will Facebook sein Service um Mail erweitern. 

Verlinkung zu Online-News

Überaus erfolgreich sind Facebook und Twitter inzwischen bei der Verlinkung zu Online-News: Facebook ist als Quelle von Besuchen bei News- und Medien-Seiten bereits Nummer vier hinter Google, Yahoo und MSN. In einem Bereich hat Facebook Google bereits abgehängt: Die Links, mit der Facebook-User Freunden Geschichten empfehlen, vermitteln dreimal so viele Klicks zu Medienseiten wie Google News. Parallel dazu steigt die Bedeutung von Bitly, dem Service, das lange, komplizierte Internet-Adressen in kurze verwandelt: Immer mehr Klicks werden über Bitly-Urls vermittelt.

Indes verlinkt sich Google stärker auch mit konkurrierenden Anbietern: Seit kurzem werden auf Google Streetview auch Bilder von Flickr angezeigt, wenn diese mit Geo-Daten versehen sind; Flickr gehört zu Yahoo. Google hat mit Picasa eine ähnliches Fotosite. (red/APA/spu/dpa)