Boris Nemsic, Ex-Telekom-Austria-Chef und seit April 2009 Vimpelcom-CEO, rechnet damit, dass der Zusammenschluss zwischen dem zweitgrößten russischen Mobilfunkunternehmen und dem größten ukrainischen Handynetzbetreiber Kyivstar bis Mitte 2010 vollzogen sein wird.

Fünfjähriger Streit

Nach fünfjährigem Streit hatten sich vergangenen Oktober die norwegische Telenor und die russiche Alfagruppe des Oligarchen Michail Fridman darauf geeinigt, ihre Anteile an beiden Unternehmen zu einem neuen Mobilfunkriesen zusammenzulegen. Das Nachfolgeunternehmen, das unter Vimpelcom Ltd. firmiert und an dem die Norweger und Russen jeweils rund 38 Prozent halten, hat seinen Sitz in den Niederlanden und wird Mobilfunkservices in Russland, Ukraine, in einer Vielzahl anderer GUS-Staaten, aber auch in Georgien, Vietnam, Kambodscha oder Laos anbieten.

Grünes Licht

Erst in der Vorwoche hatte die russische Regierung grünes Licht für den Merger gegeben. Seit Dienstag bietet nun die neue Vimpelcom Ltd. den "alten" Vimpelcom-Aktionären einen Aktientausch an. Der Deal kommt nur zustande, wenn 95 Prozent der Aktieninhaber sich darauf einlassen. Danach kann Vimpelcom Ltd., die Zustimmung der ukrainischen Wettbewerbsbehörde vorausgesetzt, die Anteile an Kyivstar erwerben. CEO der neuen Vimpelcom wird laut Financial Times Nemsic-Vorgänger Alexander Izosimov. Die russische Vimpelcom (mit Vorstandschef Nemsic) bleibt bestehen, soll aber an der New Yorker Börse von der Liste gestrichen werden, sobald die Gründung des neuen Konzerns abgeschlossen ist. Was dann die Rolle Nemsics sein wird, ist offen.(kat, Reuters/DER STANDARD, Printausgabe vom 10.2.2010)