Wien - Die angeschlagene Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG) konnte bisher den Verkauf von drei der geplanten vier Tochterbanken abschließen. Offen ist noch die schon beschlossene Abgabe des Mehrheitsanteil an der Volksbank Linz Mühlviertel reg. Gen. mbH. Diese Transaktion soll in den kommenden zwei bis drei Monaten abgeschlossen sein, sagte ÖVAG-Sprecher Walter Gröblinger am Mittwoch auf APA-Anfrage. Die ÖVAG rechnet mit einem Gesamterlös in der Höhe von rund 210 Mio. Euro.

Ursprünglich hatte die ÖVAG sogar an den Verkauf von fünf Tochterbanken angedacht. Der Aufsichtsrat beschloss im Dezember allerdings nur die Abgabe von vier Instituten, die VB Factoring Bank blieb. Neben der Volksbank Wien, in die die ÖVAG 2001 ihr Retailgeschäft eingebracht hatte, wurde bereits der Verkauf die Bank für Ärzte und freie Berufe-AG und der Immo-Bank-AG abgeschlossen.

Neue Mehrheitseigentümerin der Volksbank Wien ist nun die Verwaltungsgenossenschaft der Volksbank in Wien und Klosterneuburg, die 43,6 Prozent der Anteile am Institut hält. Mit jeweils rund 8,3 Prozent sind nun die Volksbanken Baden, Graz-Bruck, Kufstein, Landeck, Salzburg und Innsbruck-Schwaz beteiligt, 6,4 Prozent hält die VB-Beteiligung GmbH.

Das Wiener Kreditinstitut zeigte sich heute mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 "sehr zufrieden". Das Betriebsergebnis habe mit fast 19 Mio. Euro auf ähnlichem Niveau wie 2008 gehalten werden können. 2008 machte das Betriebsergebnis 18,95 Mio. Euro aus. Für 2010 erwartet Vorstandsdirektor Wolfgang Layr "einen weiteren Aufwärtstrend". Die Nachfrage nach Krediten dürfte trotz der niedrigen Zinsen aber weiter flau bleiben. Die Kundenkredite stiegen um 11 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro an, Firmenkredite sogar um 14 Prozent auf eine Mrd.. Die Einlagen wuchsen um 4,5 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Das Depotvolumen der Kunden stieg um 17 Prozent auf 617 Mio. Euro und liege damit höher als vor der Finanzkrise. (APA)