Washington - Drei US-Ordensschwestern, denen wegen Eindringens in ein Militärgelände Sabotage und Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen wird, sind laut Kathpress am Montag (Ortszeit) von einem Geschworenengericht in Denver für schuldig befunden worden. Den Dominikanerinnnen droht nun eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren.

Carol Gilbert (55), Ardeth Platte (66) und Jackie Hudson (68) schlugen das Angebot einer Kaution aus und sagten, sie würden stattdessen bis zur endgültigen Urteilsverkündung am 25. Juli im Gefängnis bleiben. Nach Angaben ihres Anwalts wollen sich die Ordensfrauen in den nächsten Tagen mit Mitgliedern der Friedensbewegung beraten, ob sie gegen den Schuldspruch Berufung einlegen sollen.

Frauen wollten Atomrakete "abrüsten"

Gilbert, Platte und Hudson waren im vergangenen Oktober auf das Militärgelände in der Nähe der Stadt Greely eingedrungen, um eine 300-Kilotonnen-Atomrakete des Typs Minuteman-III "abzurüsten". Mit Hämmern schlugen sie auf den 20 Tonnen schweren Betondeckel eines Waffensilos ein, bevor sie von Angehörigen der Luftwaffe überwältigt wurden.

Die Anwälte der Ordensfrauen beriefen sich auf ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag von 1996. Darin heißt es unter Verweis auf Artikel zwei der UN-Charta, dass schon die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen illegal ist. Die Angeklagten hatten weiters geltend gemacht, lediglich den Aufruf von US-Präsident George W. Bush, eine Entwaffnung der Inhaber von Massenvernichtungswaffen herbeizuführen, befolgt zu haben. Richter Robert Blackburn wandte sich gegen die Argumente der Ordensfrauen. Ihr Versuch, sich auf die Rechtsprechung der Nürnberger Prozesse über eine in einigen Fällen vorliegende Pflicht zum Widerstand zu berufen, sei unzulässig. (APA)