Philadelphia - Wer regelmäßig Limonade bzw. gesüßte Softdrinks konsumiert, steigert das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs: In einer Langzeitstudie erhöhten schon fünf solcher Getränke pro Woche die Wahrscheinlichkeit eines Pankreaskarzinoms fast um das Doppelte.

Um den Einfluss von Softdrinks zu prüfen, analysierten Mediziner der Universität von Minnesota die Daten von über 60.000 Menschen aus Singapur. Unterschiedliche Lebensweisen und Umwelten wurden berücksichtigt. Das Ergebnis: 140 der befragten Personen entwickelten im Zeitraum von 14 Jahren ein Pankreaskarzinom. Bei einem durchschnittlichen Konsum von fünf Getränken pro Woche lag das Erkrankungsrisiko um 87 Prozent höher als bei Abstinenz, wie die Forscher im Fachblatt "Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention" schreiben. Bei Säften sei kein entsprechender Zusammenhang festgestellt worden.

Insulinwerte

"Die hohe Zuckerkonzentration in Erfrischungsgetränken kann die Insulinwerte im Körper steigern, was unserer Meinung nach zum Wachstum von Krebszellen in der Bauchspeicheldrüse beiträgt", erläuterte Studienleiter Mark Pereira. Er glaubt, dass die Resultate auf die westlichen Industriestaaten übertragbar sind.

Susan Mayne vom Krebszentrum der Universität Yale mahnt jedoch zu Vorsicht. Die Studie basiere auf relativ wenigen Krebsfällen. Zudem sei unklar, ob der Konsum von Erfrischungsgetränken auch wirklich die Ursache der Tumoren war.

These

Die jetzigen Ergebnisse wurden vor einigen Jahren von einer schwedischen Studie bestätigt. Damals waren über 70.000 Personen befragt und über sieben Jahre beobachtet worden. Das im "American Journal of Clinical Nutrition" (2006, 84(5), 1171-1176) publizierte Fazit: Häufiger Genuss von gesüßten Speisen oder Getränken kann das Risiko für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen. Aber auch damals blieb die Erkrankungsrate niedrig - im Untersuchungszeitraum hatten 131 Personen ein Pankreaskarzinom entwickelt. (APA/apn/red)