Zugfahren zwischen Wien und Bukarest bildet: Unterwegs mit dem "Dacia Express".

Foto: Okto

Zwei wesentliche Erfindungen des 19. Jahrhunderts nutzt der österreichische Kameramann (Rimini) und Filmemacher Michael Schindegger zur Horizonterweiterung: Für seine Dokumentation "Dacia Express" hat er die Kamera mit in den Zug genommen und auf Fahrten von Wien nach Bukarest Begegnungen mit Reisenden aufgezeichnet.

Manche sind als Touristen unterwegs, andere zwingt ihre ökonomische Lage zur Überwindung großer Distanzen. Der knapp einstündige Film ergibt einen Querschnitt durch unterschiedliche Motivationen, Situationen, Generationen: Ein Moldawier kommt vom Vorstellungsgespräch in Wien. Besondere Lust auszuwandern hat er bei seinem Kurzaufenthalt nicht bekommen. Andere machen nur noch Besuche in der alten Heimat. 

Eine Wienerin erzählt von den langwierigen Bemühungen ihrer Tochter den Nachzug aus Rumänien nach Österreich zu ermöglichen - dann habe diese sich in einen Italiener verliebt, jetzt sei sie glücklich in Modena: "So ist das Leben!". Zu sehen auf Okto, Sonntag 20.00 Uhr. (Isabella Reicher, DER STANDARD; Printausgabe, 13./14.2.2010)