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Archivbild des 2003 entdeckten Fossils Microraptor gui

Foto: REUTERS/Wilson Chu

Die modernen Vögel haben sich aus nicht flugfähigen fleischfressenden Dinosauriern (Theropoden) entwickelt - soweit die gängige Annahme. An dieser These kratzt nun ein US-chinesisches Forschungsteam, das seine Untersuchung zu den Flugfähigkeiten eines Microraptors in der Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Science" (PNAS) veröffentlicht hat.

Die Forscher bauten ein dreidimensionales Tier-Modell des 2003 entdeckten Fossils Microraptor gui nach und erkundeten deren Flugfähigkeiten. Das Ergebnis: Die kleine, gefiederte Spezies müsse ein "Gleiter" gewesen sein, der von Bäumen heruntergekommen sei. Die Studie sei gut gemacht und stimme mit anderen Studien vergangener Jahre überein, die die Vögel-von-Dinosauriern-Theorie zunehmend in Frage stellen, schrieb der Zoologe John Ruben von der Oregon State University in einem PNAS-Kommentar. "Das Modell hat nicht mit einem erfolgreichen Flug vom Boden weg übereingestimmt. Das macht es ziemlich schwer, Argumente für bodenbasierte Theropoden, die Flügel entwickelten und davon flogen, zu liefern", so Ruben.

Schlussfolgerung

Die Untersuchung deute nicht nur darauf hin, dass Vögel nicht von Dinosauriern abstammen, sondern dass manche vermeintliche Dinosaurier-Arten von Vögeln abstammen könnten. Demnach könnten Vögel und Dinosaurier einen gemeinsamen Vorfahren gehabt, sich aber auf eigenen Wegen entwickelt haben. Nach Millionen von Jahren getrennter Entwicklung könnten aus Vögeln auch Raptoren entstanden sein. Kleine Tiere wie die Velociraptoren seien eher flugunfähige Vögel als Dinosaurier, so Ruben. (red)