Wien - Das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, Marionnaud Österreich solle durch vermutete Unregelmäßigkeiten einen Schaden zwischen zwölf und 15 Millionen Euro erlitten haben. Davon sei bei der Parfümeriehandelskette "intern" die Rede. Neben den beiden Geschäftsführern Markus Reichenspurner und Finanzchef Hans Langer sollen laut Bericht auch ein Buchhalter und die Personalchefin gefeuert worden sein. Rainer Reichl, Geschäftsführer der Werbeagentur Reichl & Partner, welche die Firma Marionnaud Österreich bei der Öffentlichkeitsarbeit betreut, wies den "profil"-Bericht am Sonntagabend zurück.

Reichl bestätigte einen Wechsel in der Geschäftsführung von Marionnaud Österreich; er wehrte sich allerdings zugleich gegen die Anspielung im "profil", wonach Reichenspurner seiner Agentur zu beachtlichen Honorarumsätzen verholfen habe. Reichl bezeichnete den Magazinbericht als "diffamierend". Es sei "legitim, dass man für eine erbrachte Leistung ein Honorar in Rechnung stellen darf", hielt er fest.

Zum Wechsel in der Marionnaud-Geschäftsführung ließ Reichl wissen: "Der Grund hierfür liegt laut Marionnaud Autriche in der unterschiedlichen Auffassung über die strategische Ausrichtung des Unternehmens." Mehr wolle die Parfümeriekette dazu vorläufig nicht verlautbaren; seine Agentur dürfe zunächst keine weitere Stellungnahme abgeben.

Zugleich bezeichnete Reichl das im Bericht genannte Schadensausmaß als "Blödsinn". Von dem "profil"-Redakteur, der sich womöglich geärgert habe, weil er bei seinen Recherchen keine Antworten erhalten habe, könne sich seine Agentur nicht unter Druck setzen lassen, so Reichl.

Marionnaud Österreich ist Teil der französischen Marionnaud Parfumerie SA, die wiederum im Einflussbereich des Hongkonger Mischkonzerns Hutchinson Whampoa steht, der hierzulande auch beim Mobilfunkanbieter "3" engagiert ist. In den 100 österreichischen Marionnaud-Filialen arbeiten rund 600 Mitarbeiter.

Die Kette kommt nach eigenen Angaben auf einen Marktanteil von 22 Prozent. 2006 und 2007 wurden rote Zahlen geschrieben. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. (APA)