Der Obama-Berater Rashad Hussain wird US-Sonderbotschafter bei der Organisation islamischer Staaten.

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Washington/Doha - US-Außenministerin Hillary Clinton hat am Sonntag einen Besuch in der Golfregion begonnen, bei dem das Verhältnis der USA zur muslimischen Welt im Mittelpunkt stehen soll. Clintons erste Station ist das Emirat Katar. Dort nimmt sie am siebenten jährlichen "US-Islamic World Forum" teil, auf dem Fachleute und Politiker über die Beziehungen zwischen den USA und den muslimischen Ländern beraten wollen.

US-Präsident Barack Obama gab zuvor in einer Videobotschaft an die Teilnehmer die Ernennung eines US-Sonderbotschafters bei der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) bekannt. Rashad Hussain solle die Partnerschaft mit der muslimischen Welt vertiefen. Er sei "stolz" , Hussain zu entsenden, denn der habe eine "Schlüsselrolle" bei der Entwicklung der Partnerschaft mit den Muslimen ausgefüllt, die er in seiner Kairoer Rede vom vergangenen Juni in Aussicht gestellt habe, sagte Obama.

In der weltweit live übertragenen Rede hatte Obama die Muslime zu einem Neuanfang im gegenseitigen Respekt aufgerufen. Damals habe er seine "Vision" gemeinsamer Bemühungen um eine friedlichere und sicherere Welt dargelegt, sagte Obama in seiner Videoansprache an das Forum in Doha. Die Rede in Kairo liege nun acht Monate zurück und es "bleibt viel zu tun" . "Aber ich glaube, dass wir das Fundament gelegt haben, um diese Versprechen zu Taten werden zu lassen."

Insbesondere verwies Obama auf die Zweistaatenlösung zur Beendigung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. "Wir bleiben unbeugsam in der Verfolgung der Zweistaatenlösung" , sagte er. Hussain, ein indischstämmiger Jurist mit Abschlüssen aus Yale und Harvard, der bisher zum erweiterten Beraterkreis Obamas im Weißen Haus gehörte, erklärte, er fühle sich geehrt.

Als eine Art politische Umwegrentabilität für die USA sollen die arabischen Staaten und insbesondere die Golfanrainer bei der Konferenz als Gegner des Iran und dessen Atompläne gewonnen werden. Clinton reist am Montag zu diesem Zweck weiter nach Saudi-Arabien. (Reuters/DER STANDARD, Printausgabe, 15.2.2010)