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Jason Lamy Chappuis überflügelte auf der Zielgeraden noch Johnny Spillane und freut sich entsprechend.

Foto: Reuters/Dalder

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Für Österreichs Favorit Felix Gottwald war der Bewerb schon nach dem Springen gelaufen.

Foto: AP Photo/Dmitry Lovetsky

Whistler - Österreichs Nordische Kombinierer sind am Sonntag in ihrem ersten Bewerb bei den XXI. Olympischen Spielen ohne Medaille geblieben. Der in aussichtsreicher Position gelegene Mario Stecher kämpfte tapfer bis zum Schluss, landete letztlich aber auf dem fünften Platz. Auf Goldmedaillengewinner Jason Lamy Chappuis, der im Finish den US-Amerikaner Johnny Spillane auf der Zielgeraden um 0,4 Sekunden niedersprintete, fehlten dem 32-jährigen Eisenerzer letztlich 13,6 Sekunden. Der "bronzene" Italiener Alessandro Pittin war immer noch 12,8 Sekunden vor Stecher.

"Es war ein gutes Rennen, aber nicht gut genug. Am letzten Hügel habe ich nicht mehr mitgehen können, das hat gefehlt. Ich habe mir gedacht, dass es gut ist hintendranzubleiben, im Endeffekt war es aber zu wenig", analysierte Stecher, der damit weiter auf seine erste Einzelmedaille bei Spielen warten muss. "Die Füße waren zu müde, es geht so in Ordnung. Es fehlt nicht so viel, aber das war heute zu viel. Bei Olympia zählt nur der Platz unter den Top 3. Wir werden weiterarbeiten und vielleicht geht in einer Woche was", hoffte er.

Schon bald nach dem Start kam der nach dem Springen führende Finne Janne Ryynänen, der mit 34 Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Todd Lodwick ins Rennen gegangen war, zu Sturz und fiel als ohnehin schlechterer Läufer zurück. Nach etwas mehr als 2,5 Kilometern hat sich eine Siebener-Spitzengruppe gebildet, in der auch Stecher mit dabei war. Der nach dem Springen an dritter Stelle gelegene Christoph Bieler fiel bald weit zurück, war zur Halbzeit des Rennens schon auf Platz 13 durchgereicht worden.

Auf der dritten 2,5-km-Schleife schloss zu Lodwick und Johnny Spillane auch noch Bill Demong als dritter US-Amerikaner auf und vergrößerte die Spitzengruppe auf acht Mann. Nach drei Viertel des Rennens lag Stecher an sechster Stelle. Plötzlich attackierte Norihito Kobayashi und in seinem Windschatten verschaffte sich der US-Amerikaner Spillane den entscheidenden Vorteil. Während Kobayashi bald wieder wegbrach, setzten sich neben Spillane, Pittin, der spätere Olympiasieger Chappuis und Lodwick vom Rest des Feldes ab.

Am Ende setzte sich der 23-jährige Weltcup-Gesamtleader Lamy Chappuis durch, der heuer schon fünf Weltcupsiege gefeiert hat. Der in Missoula in den USA Geborene holte damit endlich seine erste Olympiamedaille, nachdem er in Turin im Sprint 4. und mit dem Team 5. geworden war. Für den Franzosen war es der erste große Titel, denn bei Weltmeisterschaften war er bisher über zweimal Bronze nicht hinausgekommen.

Für Doppel-Olympiasieger Felix Gottwald war wie nach dem 91-m-Sprung erwartet an diesem Tag nichts zu holen. Der mit 34 Jahren älteste Teilnehmer im Feld landete auf dem 14. Rang (+45,1 Sekunden) und war damit unmittelbar vor David Kreiner zweitbester Österreicher. Bieler landete abgeschlagen auf dem 25. Platz. Gottwald gehörte damit ebenso zu den Geschlagenen wie auch Hannu Manninen, der nur 1,8 Sekunden vor ihm als 13. ins Ziel gelaufen war.

"Das Rennen war gut, die Form im Laufen passt, das hat mir heute das Rennen bestätigt", meinte Gottwald, der beim Sprung vom Wind nicht gerade begünstigt gewesen war. "Das Gefühl ist gut, am Ende war ich nicht so motiviert, wenn es um Platz 14 geht. Das Material war auch in Ordnung, von dem her heißt es jetzt geduldig sein, weiterarbeiten. Der Beste hat heute gewonnen", zollte er Lamy Chappuis Respekt.

Mannschaftlich extrem stark präsentierten sich die US-Amerikaner, die neben Silbermedaillengewinner Spillane mit Lodwick und Demong auf den Plätzen 4 und 6 drei Leute in die Top 6 brachten und damit wohl für den Teambewerb Riesenchancen haben. Der Mannschaftsbewerb von der Großschanze geht erst am 23. Februar in Szene, zwei Tage später wird der zweite Einzel-Olympiasieger in der Nordischen Kombination gekürt. (APA)