New York - Während in Teilen des Irak die Lebensmittel knapp werden, läuft die Wiederaufnahme des UNO-Hilfsprogramms für die Bevölkerung nur schleppend an. Bisher konnten wegen des andauernden Krieges noch keine neuen Lieferungen aus dem Programm "Öl für Lebensmittel" in das Land geschickt werden. Das geht aus einem Lagebericht hervor, den der Direktor des Irak-Programms, Benon Sevan, am Dienstag dem Weltsicherheitsrat vorlegte.

Wann erstmals wieder neue Versorgungsgüter aus diesem UNO-Programm in den Irak gebracht und dort verteilt werden können, ist nach der Vorlage des Berichtes weitgehend unklar. Der Sicherheitsrat hatte UNO-Generalsekretär Kofi Annan am 28. März ein Mandat zur Fortsetzung des Programms "Öl für Lebensmittel" für 45 Tage erteilt, also bis zum 12. Mai. Ob bis dahin, tatsächlich wieder Waren in die Tausenden von Ausgabestationen des UN-Programms im Irak gelangen, hänge maßgeblich davon ab, ob die UNO Sicherheitsgarantien erhalte, sagte Sevan zu Journalisten.

Mitarbeiter des Programms hätten inzwischen vier neue Häfen "ausgemacht", über die Lieferungen für den Irak anstelle der bisherigen irakischen Häfen abgewickelt werden können. Derzeit seien aus 360 Lieferverträgen Waren für 1,44 Milliarden Dollar (1,351 Mrd. Euro) unterwegs. Für die Löschung und Lagerung dieser und weiterer Güter wolle man künftig Häfen in Syrien, Jordanien, der Türkei und Kuwait nutzen.

Derweil stehe das Büro des Irak-Programms in Verhandlungen mit Auftragnehmern, um die Lieferung an die neuen Zielhäfen zu regeln. Zugleich sei man bemüht, vorrangig Güter anliefern zu lassen, die in der gegenwärtigen Notsituation zuerst gebraucht werden. "Die meisten Lieferverträge bezogen sich auf Friedenszeiten", heißt es in einer Erklärung des Irak-Programms. Es fehlten Güter, wie sie jetzt dringend für Flüchtlinge, für die medizinische Betreuung oder den Schutz vor Landminen benötigt werden. (APA/dpa)