Das alte Logo: Ein neuer Presserat braucht ein neues.

Foto: STANDARD/Presserat

Wien - Ein Presserat braucht eine Internetseite. Andy Kaltenbrunner, damals Mitglied des Selbstkontrollorgans und Medienberater, suchte mit internetaffinen Kollegen Sponsoren für die Seite. Vergeblich wie bald sinnlos: Während Kaltenbrunner nach Spendern fahndete, schied der Zeitungsverband 2002 (auf Druck der oft verurteilten Krone) aus dem Presserat, der löste sich auf. Seither gehört dem Berater die Domain www.presserat.at Nun könnte die Nachfrage danach steigen.

Montag erteilte die Vereinspolizei dem "Verein zur Selbstkontrolle der österreichischen Presse - Österreichischer Presserat" ihren Segen. Gründer: Verband Österreichischer Zeitungen und ÖGB. Dazu kommen: die Verbände von Zeitschriften, Gratiszeitungen, Chefredakteuren und der Presseclub Concordia. Sie schicken ihre Vertreter zur Gründungsversammlung, voraussichtlich im März. Die Vertreter schreiben den Geschäftsführer aus - erwartetes Profil: junge/r Jurist/in - und wählen die Mitglieder der beiden Senate. Die befinden darüber, ob die künftigen Mitgliedsmedien den Ehrenkodex der Presse verletzt haben - von Persönlichkeitsschutz bis Geschenkannahme. Beschwerdeführer müssen sich zwischen Presserat und Gerichten entscheiden.

Laut Medienblogger Hans Peter Lehofer sicherte sich der Zeitungsverband www.presserat.eu. Kaltenbrunner würde die .at-Domain abgeben. Er hätte nur gerne die achtmal 35 Euro Jahresgebühr zurück, die er seit 2002 zahlt, sagt er dem STANDARD. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 17.2.2010)