Paris - Für Europas zweitgrößten Versicherungskonzern Axa ist die Finanzmarktkrise Geschichte. Auch die Finanzkrise von Irland, Italien, Griechenland, Spanien und Portugal sei "kein Grund zu großer Sorge", erklärte Konzernchef Henri de Castries am Donnerstag in Paris. Axa sei in diesen Staaten mit zehn Mrd. Euro engagiert, davon mit 600 Mio. in Griechenland. "Das ist bei unserem Aktivaportefeuille nicht sehr signifikant." Die Ratingagenturen bewerten dieses Engagement in ihren Axa-Urteilen als belastendes Element.
Betriebsergebnis stabil
2009 schoss der
Axa-Gewinn von 0,9 Mrd. auf 3,6 Mrd. Euro in die Höhe. Das Betriebsergebnis
blieb mit 3,9 Mrd. Euro stabil. "In der schwersten Finanzkrise der letzten
Jahrzehnte hat Axa seine Fähigkeit bewiesen, Gewinne zu erzielen", sagte de
Castries. Axa sei "so solvent wie vor der Krise." 2010 werde sich der Konzern
"auf die Optimierung der Margen" und auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Die
Dividende für 2009 soll um 38 Prozent auf 55 Cent je Aktie erhöht
werden.
Der vergleichbare Umsatz sank um drei Prozent auf 90,1 Mrd. Euro.
Dabei schlug der Rückgang in der Vermögensverwaltung um ein Viertel zu Buche.
Für 2010 plant de Castries eine Expansion in den Schwellenländern und Synergien
durch eine globale Organisation der Sparten Leben, Vermögensbildung, Rente und
Schaden. Weniger verdiente Axa mit der Schadenversicherung. Dabei schlugen der
Orkan Klaus und der starke Winter mit Hagelschäden zu Buche.
Im Herbst
hatte Axa das Kapital um zwei Mrd. Euro erhöht, um Zukäufe auf Wachstumsmärkten
zu finanzieren. Dazu gehörten Minderheitsanteile an Unternehmen in Mittel- und
Osteuropa. Eine Kapitalerhöhung wegen der Finanzkrise hatte de Castries zuvor
abgelehnt, weil der Konzern "jeden Tag Geld" verdiene, ohne irgendwelche Hilfen
vom Staat zu benötigen.
(APA)