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Mit Prellungen an Brustkorb, Hüfte und am Rücken zu Bronze: Petra Majdic.

Foto: EPA/DANIEL DAL ZENNARO

Whistler - Die slowenische Langläuferin Petra Majdic hat am Mittwoch enorme Leidensfähigkeit bewiesen und ist nach einem folgenschweren Missgeschick vor Rennbeginn unter heftigen Schmerzen doch noch zur Bronzemedaille gesprintet. Die 30-jährige Mitfavoritin war beim Einlaufen in einer Abfahrt schwer gestürzt und hatte sich vier Rippenbrüche und einen Lungenfelleinriss zugezogen. Dennoch überstand sie nicht nur die Qualifikation, sondern holte, nachdem im Krankenhaus Brüche ausgeschlossen worden waren, schließlich die ersehnte Medaille

"Vor dem Rennen dachte ich, es ist vorbei, da ich mich kaum bewegen konnte. Diese Bronzemedaille ist so wertvoll wie eine goldene mit Diamanten", meinte Majdic. Zusätzlichen Glanz erhält das Stück durch die Tatsache, dass es die erste olympische Langlauf-Medaille für Slowenien in der Geschichte ist.

Im Ziel musste sie neuerlich ärztlich versorgt werden, auf das Siegerpodest schaffte sie es nur mit fremder Hilfe und bei den Interviews verzog sie bei jedem Satz schmerzverzerrt das Gesicht. "Ich spürte die Verletzungen bei jeder Bewegung und es tut immer noch höllisch weh", betonte die 15-malige Weltcupsiegerin, die im Finale hinter Marit Björgen (NOR) und Justyna Kowalczyk (POL) nach einem tollen Finish das Ziel erreicht hatte. "So wie heute habe ich in 23 Jahren Leistungssport noch nie kämpfen müssen", gestand das Kraftpaket aus Brinje.

Madjic, die bei ihrem Sturz von der Loipe zwei Meter tiefer in einem kleinen Bachbett aufgeschlagen war, kritisierte die mangelnde Absicherung an der gefährlichen Stelle. "Die eisige Kurve war nicht abgesichert, ich bin ausgerutscht und über den Abhang gestürzt", erklärte die Slowenin. Sie kann an keinen weiteren Olympia-Rennen teilnehmen. Madjic wäre noch in der Doppelverfolgung am Freitag und dem 30-km-Rennen am 27. Februar gestartet. (APA)