Von diesen ein paar einzuwerfen ist nicht so leicht im bummvollen Whistler. 50 Minuten Wartezeit auf einen Tisch beim Mongolen, 45 Minuten Wartezeit im Steak House, Chancenlosigkeit im Brew House. Man bindet sich nicht, sondern geht zu Ingrid's. Einer der drei Tische ist frei.

Ingrid, eine Deutsche, hört man von der Burger-Köchin, hat sich nicht gebunden, sondern das Lokal mittlerweile verkauft. Der Name ist geblieben. Einmal Ingrid's, immer Ingrid's. Abgesehen davon war Tag neun ereignisreich. Nicht unbedingt in ku-linarischer Hinsicht, obwohl Burger und Sandwich kalorienmäßig einiges können.

Der Traum von Andrea Fischbacher erfüllt sich in Whistler Creekside. Bernhard Russi sitzt hinter einem im Bus zum Olympic Park, wo Simon Ammann zum vierten Mal Olympiasieger wird und sich Gregor Schlierenzauer die zweite Bronzene bei diesen Spielen quasi um den Hals bindet.

Eigentlich waren es früher die Österreicher, die in der Skispringerei für Innovationen sorgten. Jetzt sorgt der Schweizer mit seiner Wunderbindung für Irritation.

Ammann wundert sich, dass die Aufregung über seine Bindung erst jetzt gekommen ist. Er siegte damit schon Anfang Februar in Klingenthal. Wie zweimal in Whistler vor Adam Malysz und Schlierenzauer.

Leider ist das Erfolgsgeheimnis von Malysz nicht bekannt. Bekannt ist, dass man Krawatten, Saucen, Bücher oder Schuhbänder binden kann. Auch einen gerissenen Strick. Gerissen bleibt er dennoch. Gerissen ist auch Ammann. Anders halt. (bez, DER STANDAR Printausgabe 22.02.2010)