Neben PolitikerInnen verschiedenster Coleur haben sich auch Fraueneinrichtungen tief betroffen vom plötzlichen Ableben Johanna Dohnals gezeigt. Die Mitarbeiterinnen der österreichischen Frauenhäuser betonten in einer Aussendung, dass sie durch den Tod Dohnals eine wichtige Verbündete im Kampf gegen Gewalt an Frauen verloren haben. "Mit Johanna Dohnal verlieren wir eine treue Verbündete unserer Arbeit. Als Frauenpolitikerin hat sie Meilensteine gesetzt. Sie wird uns als Politikerin und Mensch unvergesslich bleiben", so Maria Rösslhumer im Namen der autonomen österreichischen Frauenhäuser.

Schon als Wiener Gemeinderätin habe Dohnal die erste österreichische Initiative zur Gründung eines Frauenhauses unterstützt, die damals auf breiten Widerstand gestoßen war. Als Bundesministerin für Frauenangelegenheiten setzte sie in den 1990er Jahren Maßstäbe bei der Entwicklung von gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Schutz von Frauen vor Gewalt.

Katholische Frauenbewegung ernst genommen

Der Tod der Sozialdemokratin hat auch Trauer und tiefe Betroffenheit unter katholischen Frauen ausgelöst. "Mit dem Ableben von Johanna Dohnal verliert Österreich die wichtigste Frauenpolitikerin des 20. Jahrhunderts", betonte die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Margit Hauft. "Dohnal war eine unermüdliche Kämpferin für die Gleichberechtigung und die Rechte der Frauen. Trotz aller ideologischen Unterschiede hat sie auch stets die Anliegen der Katholischen Frauenbewegung ernst genommen und, wo ihr dies möglich war, auch unterstützt. Ihr ist es gelungen, der Frauenpolitik in Österreich einen neuen, wichtigen Stellenwert zu geben. Sie hat den notwendigen Schritt von der 'Sache der Frauen' zur anerkannten Frauenpolitik vollzogen. Wir werden die Verstorbene als Vorbild für eine engagierte, emanzipierte Frauenpolitikerin in Erinnerung behalten", unterstrich Margit Hauft.

Frauenring: Abschied von einer "großen Tochter"

Auch die Mitglieder des Österreichischen Frauenrings äußerten sich zutiefst betroffen über das unerwartete Ableben der Frauenpolitikerin. Dohnal war selbst einige Jahre Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, der überparteilichen Dachorganisation österreichischer Frauenvereine.

"Als eine ihrer Nachfolgerinnen spüre ich nicht nur Trauer sondern tiefe Dankbarkeit für alles, wofür sie im wahrsten Sinn des Wortes ihr Herzblut gegeben hat" - so Christa Pölzlbauer, derzeitige Vorsitzende des Dachverbands. "Johanna Dohnal war eine echte Heldin dieses Landes - eine der 'großen Töchter' Österreichs." (red)