Wien - Dass der amtierende Bundespräsident Heinz Fischer seine Aufgabe eine weitere Periode lang ausüben wird, bezweifelt kaum jemand. Auch dass die FPÖ mit Barbara Rosenkranz die einzige ernstzunehmende Herausforderin stellen wird, gilt vielen Beobachtern als sicher. Wie aber sieht der Fahrplan ins höchste Amt des Staates aus?

Unterschriften, dann Wahl, dann Angelobung

Der Termin für die Wahl des Bundespräsidenten steht schon lange fest: der 25. April. Die Angelobung erfolgt aber erst am 8. Juli. Um 10.00 Uhr wird dann die Bundesversammlung - gebildet aus Nationalrat und Bundesrat - zusammentreten, um das Staatsoberhaupt für die nächste sechsjährige Amtszeit anzugeloben. Dieser Tag wurde in der jüngsten Präsidialsitzung des Nationalrates vereinbart.

In einer Woche beginnt die intensive Vorbereitung: Ab Dienstag, dem 2. März, können alle, die sich für das höchste Amt im Staat bereit fühlen, die nötigen 6.000 Unterstützungserklärungen sammeln. Alle - auch Amtsinhaber Fischer und von Parteien nominierte Kandidaten wie Rosenkranz - müssen mindestens 6.000 Unterschriften bei der Wahlbehörde vorweisen. Zeit zum Sammeln ist bis 26. März, das ist der letzte Termin für die Einreichung des Wahlvorschlages.

Aristokrat und Sexhotline-Betreiber als Kandidaten

Fischer hat seine Wiederkandidatur bereits angekündigt. Die ÖVP wird am Donnerstag bekanntgeben, ob sie einen Gegenkandidaten aufstellt. Die FPÖ hat sich bereits festgelegt, dass sie das tun wird, voraussichtlich die niederösterreichische Landesobfrau Rosenkranz.

Die Grünen und das BZÖ warten die Entscheidung der ÖVP ab. Mehrere Privatpersonen bzw. Kleinparteien haben angekündigt, sich um die 6.000 Unterstützungserklärungen bemühen zu wollen - darunter Ulrich Habsburg-Lothringen, der steirische Ex-Richter Martin Wabl, der steirische Sexhotline-Besitzer Wolfgang Pöltl, der niederösterreichische Techniker und Autor Hans Klawatsch, der St. Wolfganger Bürgerlisten-Gemeinderat Raimund Bahr, der BZÖ-Funktionär Thomas Dolina oder Rudolf Gehring von der Christlichen Partei Österreichs. (APA/red, derStandard.at, 23.2.2010)