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Gutes Geschäft mit Apple-Gerüchten, nicht nur für Arnold Kim.

Foto: REUTERS/Robert Galbraith

Als Arnold Kim am 24. Februar vor 10 Jahren den Webblog MacRumors.com startete, war es für den damaligen Medizinstudenten nicht mehr als ein Hobby. Die Faszination von seinem favorisierten Elektronikkonzern brachte ihn dazu nachzuforschen, Gerüchten und Hinweisen zu folgen und sollte schon bald seine Begeisterung mit einem ganzen Forum an Gleichgesinnten teilen. Als die Anzeigenschaltungen begannen Geld in Kims Kassen zu spülen, entschied er sich, sein Studium aufzugeben und seine volle Konzentration auf "Big Apple" zu richten. Heute, mit 35 Jahren, kann der Blogger auf eine steile Karriere zurückblicken. Wired hat dem "König der Apple-Gerüchte" zum Jubiläum ein Portrait gewidmet.

Populäre Geheimniskrämerei

Sein ursprünglicher Hobby-Blog hat sich zu einer der führenden Gerüchteküchen im Netz entwickelt. Bei rund 7 Millionen Unique Visitors pro Monat sind anfängliche Zweifel an seiner Tätigkeit und finanzielle Sorgen längst verflogen.

Der Erfolg hat die Begeisterung für seine Arbeit nicht geschmälert. Das Besondere an Apple seien nicht nur die Produkte, sondern auch die an einen Geheimdienst erinnernden Maßnahmen zur Verschleierung der Firmengeheimnisse. Es ist bekannt, dass der IT-Konzern aus Cupertino sogar Falschinformationen unter seinen eigenen Mitarbeitern streut, um Informationslecks aufzudecken. Entwickler müssen bei der Arbeit an neuen Produkten ihre Prototypen abgedeckt lassen. Sollten ein Gerät unverhüllt in einem Raum gelassen werden, müsse dies ein rotes Signallicht signalisieren. 

Überprüfung von Gerüchten

Während Apple in den vergangenen Jahren sich mehrmals mit Nachrichtenportalen wie "Think Secret" anlegte, weil sie Firmeninterna veröffentlichten, fungiert MacRumors mehr als Gerüchtesammlung. Anstatt sich exklusive Tipps von Informanten zu sichern, bemüht sich Kim darum, die Masse an Hinweisen und Spekulationen nach plausiblen Nachrichten abzugraben und nicht vertrauenswürdige Quellen herauszufiltern. Dies sei laut Kim sein größtes Kapital und er freue sich laut Wired, dass die schnell gewachsene Community seinen Ansatz schätze. Sein analytisches Herangehen habe er aus der Studienzeit mitgenommen, umsonst dürfte die abgebrochene Ausbildung zum Mediziner also nicht gewesen sein.

Feier mit Redesign        

Das Geschäft mit Apple-Gerüchten floriert dank der zunehmenden Popularität des Unternehmens. Leichter sei die Arbeit allerdings nicht geworden. Mitarbeiter würden strenger als je zuvor überwacht und Geschäftspartner von Entwicklungsprozessen komplett ausgeschlossen. So bekam der US-Mobilfunkanbieter AT&T das exklusiv vertriebene iPhone vor der Fertigstellung kein einziges Mal zu sehen.

Für Kim gibt es trotz verschärfter Spielregeln Grund genug zur Freude. Das zehnjährige Jubiläum werde mit einem Redesign der Webseite gefeiert. 

(zw)