In den rund 2000 städtischen Wiener Wohnhausanlagen üben mehr als 1000 gewählte Mietervertreter ihr Amt aus. Kernaufgabe der so genannten "Mieterbeiräte" ist es, die Interessen der Mieter zu vertreten und Kontrollrechte gegenüber der Hausverwaltung auszuüben.

In der "Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte" haben sich die einzelnen Mietervertreter nun untereinander vernetzt. Die Initiative dazu ging von Mieterbeiräten mehrerer großer Wohnhausanlagen der Stadt Wien aus, erklärt Geschäftsführer Manfred Domschitz. Mit dem Verein soll eine zentrale Struktur geschaffen werden, die Mieterbeiräte in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Die Vereinigung sieht sich außerdem als Netzwerk zum Erfahrungsaustausch, und sie will neue Mieterbeiräte aufbauen und die Weiterbildung der Mitglieder forcieren.

Ehrenamtliche Tätigkeit

30 Prozent aller Mieterbeiräte sind bereits Mitglieder der neu gegründeten Interessensvertretung. Für die Startphase stellt die SP-nahe Mietervereinigung Österreich (MVÖ) kostenlos Räumlichkeiten und Büroinfrastruktur zur Verfügung. Grundsätzlich sei die Vereinigung aber eine unabhängige und überparteiliche Organisation, so Domschitz.

Rechtliche Basis für die Mietermitbestimmung, die es nur in den Wohnanlagen der Stadt Wien sowie in einigen Genossenschaftsbauten gibt, ist das "Mietermitbestimmungsstatut", das Anfang 1989 in Kraft trat. Es beinhaltet Gestaltungsmöglichkeiten für Mieter, die über die Bestimmungen des Mietrechts hinaus gehen. Die (ehrenamtlich tätigen) gewählten Mieterbeiräte nehmen diese für die Bewohner wahr. Im Zuge einer Mieterversammlung werden die Mieterbeiräte für eine Amtsperiode von drei Jahren gewählt. (red)