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In Bukarest demonstrierten Roma vor dem Außenministerium gegen diskriminierende Aussagen des Ministers Teodor Basconschi

Foto: AP/Ghirda

Bukarest - Mehrere rumänische Roma-Organisationen haben am Mittwoch vor dem Regierungsgebäude in Bukarest gegen Außenminister Teodor Baconschi demonstriert, dem sie rassistische Bemerkungen gegen die Roma-Minderheit vorwerfen. Baconschi hatte in der vergangenen Woche bei einem Treffen mit dem französischen Europastaatssekretär Pierre Lellouche in Bukarest gesagt, dass "physiologische, naturgegebene Probleme mit der Kriminalität in einigen rumänischen Gemeinschaften, insbesondere innerhalb der rumänischen Roma-Minderheit" vorliegen würden.

Minister verstoße gegen Gesetz

Durch seine Aussage assoziiere Baconschi Kriminalität unmittelbar mit der Volksgruppe der Roma, was gegen rumänische, europäische und internationale Gesetze verstoße, sagten Roma-Vertreter. Die "biologische Erklärung" von Verbrechen sei für Nazi-Deutschland als Begründung für den Holocaust charakteristisch gewesen und damit "höchst besorgniserregend", heißt es in der Pressemitteilung der Roma-Vereine.

Rücktritt gefordert

In einem Protestschreiben forderten mehrere NGOs den Rücktritt des Außenministers, dessen öffentliche Entschuldigung für seine Aussage ausbleibe. Ein Schlichtungstreffen fand nicht statt, da der Außenminister die Presse nicht zulassen wollte und die Roma-Vertreter diese Bedingung ablehnten. (APA)