St. Gallen - Aus für Quelle in der Schweiz: Das Versandhaus mit Sitz in St. Gallen wird geschlossen. Alle 122 Mitarbeiter erhielten am Mittwoch die Kündigung. Für Quelle Schweiz lagen zwar Übernahmeangebote vor, doch alle Bemühungen zur Rettung des Unternehmens scheiterten.

Quelle informierte am Mittwoch in St. Gallen über die Schließung. Die Insolvenzverwalter des deutschen Mutterkonzerns Arcandor, der Mitte 2009 Konkurs gegangen war, haben sämtliche Übernahmeangebote von Investoren und des Managements von Quelle Schweiz abgelehnt.

Die Gewerkschaft Unia kritisierte die Schließung heftig. Die Liquidation sei "willkürlich", sagte Unia- Zentralsekretär Robert Schwarzer. Die Übernahmeangebote seien zum Teil nicht wirklich geprüft worden.

"Managementfehler"

Es sei unverständlich, dass die erfolgreiche Schweizer Tochtergesellschaft für Managementfehler in Deutschland bluten müsse, heißt es in einer Aussendung von Unia. Die Gewerkschaft ist "entsetzt über die Ignoranz und Kaltschnäuzigkeit" der Liquidatoren des deutschen Mutterhauses.

Der Kanton war im Juni 2009, bei Bekanntwerden des Konkurses der deutschen Arcandor-Gruppe, mit Quelle Schweiz in Kontakt getreten. Trotz intensiver Bemühungen und der Vermittlung von Investoren durch den Kanton seien die konkreten Übernahmeangebote zuletzt abgelehnt worden, heißt es in einer Aussendung des Kantons. Dass im Insolvenz-Verfahren die Erhaltung von Arbeitsplätzen kaum Gewicht erhalten habe, sei "volkswirtschaftlich und arbeitsmarktlich bedauerlich und enttäuschend". (APA/sda)