Linux-Erfinder Torvalds beim Besuch eines Microsoft-Stands - Natürlich setzt er weiterhin Linux am Desktop ein :-)

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Das Team hinter Linbit: Philipp Richter, Stefan Schleifer, Gerhard Sternath, Philipp Reisner, Clemens Niederreiter

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Linus Torvalds hat am Mittwoch den Linux-Kernel 2.6.33 freigegeben. Das neue Herz des freien Betriebssystems glänzt mit einem Open-Source-Treiber für GeForce-Grafikkarten, Verbesserungen an der Virtualisierungslösung KVM (Kernel-based Virtual Machine) und zahlreichen neuen und überarbeiteten Treibern. Zusätzlich kommt Kernel 2.6.33 mit "ATA Trim" klar, damit Performance und Lebenszeit von SSDs gesteigert werden.

Einige Verbesserung soll der neue Kernel einmal mehr für den Dateisystembereich bringen, allen voran für das "Next-Generation-Dateisystem" btrfs. Aber auch bei ext4 gibt es Neues zu vermelden, dieses kann nun auch ext2 und ext3-Partitionen mounten, ohne dass die eigenständigen Treiber für die älteren Dateisysteme aktiviert werden müssen. Eine Übersicht aller Neuerungen findet sich hier.

"Raid 1 für Server"

Zu denn Highlights zählt fraglos die Aufnahme der freien Datenreplikationslösung DRBD (Distributed Replicated Block Device). Die Software wird von der im zwölften Wiener Gemeindebezirk ("Meidling") beheimateten Firma Linbit seit 1999 entwickelt.

"Daten können damit in Echtzeit auf mehreren Computern gespeichert werden."

DRBD ist eine sogenannte "Blockreplikationslösung für Linux-Plattformen", erklärte Gerhard Sternath, der kaufmännische Geschäftsführer von Linbit, dem WebStandard. "Daten können damit in Echtzeit auf mehreren Computern gespeichert werden." Dadurch ist es möglich, ständig auf die Daten zugreifen zu können - selbst wenn ein Rechner das Zeitliche segnet oder der Strom ausfällt.

30.000 Zeilen Code

Mit der Aufnahme von DRBD in den Linux-Kernel erhält Unternehmen den "Ritterschlag" durch die Linux-Community und die Technologie erfährt einen starken Schub in Richtung Mainstream. Mit DRBD wächst der Linux-Kernel um rund 30.000 Zeilen Code. Technisch sorgt die Integration für zusätzliche Performance beim Einsatz von DRBD, Erleichterungen beim Betrieb und der Installation. Fedora 13 wird die erste Mainstream Linux-Distribution mit Linux-Kernel 2.6.33 werden.

Kernel 2.6.33 kann wie gewohnt in Form des Source Codes von der Seite des Projekts heruntergeladen werden. (sum)