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Das Sea Shepherd-Schiff Bob Barker (Archivbild vom 6. Februar)

Foto: AP/Institute of Cetacean Research

Sydney/Adelaide - Die Tierschützer der amerikanischen Organisation Sea Shepherd haben ihre Verfolgung von japanischen Walfangschiffen in der Antarktis für dieses Jahr eingestellt. Das Schiff der Aktivisten nehme wegen eines Maschinenschadens Kurs auf die australische Insel Tasmanien, sagte der Sea-Shepherd-Gründer Paul Watson am Freitag. Die Walfangsaison in der Antarktis endet in zwei Wochen.

Watson zeigte sich mit den Ergebnissen der Aktion zufrieden. Den japanischen Walfangschiffen sei es drei Wochen lang nicht gelungen, einen Wal zu töten. "Wir haben der japanischen Walfangflotte in diesem Jahr mehr geschadet als jemals zuvor", so Watson.

Klagsandrohung

Australien will den umstrittenen Walfang im Südpolarmeer stoppen und hat Japan vergangene Woche - erneut - ein Ultimatum gestellt: sollte das Land nicht aufhören, jedes Jahr hunderte Wale zu angeblich "wissenschaftlichen" Zwecken zu töten, will Australien klagen. "Wir fordern die Japaner auf, das jährliche Abschlachten von hunderten Walen auf Null zu reduzieren", sagte Premierminister Kevin Rudd.

Die australische Regierung wolle zuerst alle diplomatischen Mittel nutzen - bei der Xten Klagsandrohung war aber auch von einer Frist die Rede: "Sollte das aber scheitern, werden wir vor Beginn der nächsten Walfangsaison im November 2010 juristische Schritte einleiten." Die Drohung Australiens, wegen der japanischen Walfängerei den Internationalen Gerichtshof in Den Haag einzuschalten, sei zwar "bedauerlich", sagte Japans Außenminister Katsuya Okada vor Journalisten in Sydney. Der Streit belaste die Beziehungen zwischen beiden Ländern aber nicht. Sollte tatsächlich ein juristischer Streit ausgefochten werden, wolle seine Regierung verdeutlichen, dass die japanischen Walfänger im Rahmen der internationalen Walfang-Konvention handelten, sagte Okada.

Hintergrund

Der Walfang ist durch die Internationale Walfangkonvention von 1946 geregelt. 75 Länder haben sie unterzeichnet, darunter auch Japan. Die dazugehörige Walfangkommission verhängte 1986 ein Moratorium gegen den Walfang. Ausgenommen sind Fänge zu wissenschaftlichen Zwecken, die Japan immer vorschützt. (APA/apn/red)