Montage: derStandard.at

"Euro ist 13,7603 Schilling wert" - das schickte die APA am 31.12.1998 als "Blitz"-Meldung aus, was heißt: höchste Priorität. Seit damals, als ein paar Stunden später der Euro als Verrechnungswährung (und drei Jahre später dann sozusagen "in echt") eingeführt wurde, entspricht der Euro immer noch 13,7603 Schilling. Auf dem Papier, und in unseren Köpfen - dort wird außerdem immer noch großzügig auf 14 Schilling aufgerundet.

De facto müssten wir heute aber, unter Berücksichtigung der jährlichen Inflation, schon ganz anders rechnen. Warum? Weil wir den heutigen Preis eines Produktes mit dem Schilling-Preis in unserer Erinnerung gleichsetzen. Dieser alte Schilling-Preis berücksichtigt aber nicht die jährliche Teuerung, die der heutige Euro-Preis hingegen sehr wohl mitmachen durfte bzw. musste. Die Verzerrungen nehmen deshalb im Rahmen dieser falschen Umrechnung jedes Jahr zu - der Euro wird damit naturgemäß immer mehr zum "Teuro", weil er gegenüber dem alten, "eingefrorenen" Schilling immer mehr an Kaufkraft verliert.

Aber wie müssten wir dann rechnen? Ein Blick in den Wertsicherungsrechner auf der Website der Statistik Austria gibt Auskunft: Auf Basis des VPI 1996 haben die Verbraucherpreise von Jänner 1999 bis Jänner 2010 um 22,7 Prozent zugelegt. Das heißt, unsere Währung - egal, welche auch immer - hat seit damals mehr als ein Fünftel an Kaufkraft eingebüßt. Wofür man im Jänner 1999 noch 13,76 Schilling bezahlte, das würde heute exakt 16,88 Schilling kosten - rein statistisch natürlich.

Rechnet man diese Teuerung von den 13,7603 Schilling weg, dann hat man den entsprechenden Wert, der heute tatsächlich den in unseren Köpfen herumspukenden Schilling-Preisen entspräche. Das wären derzeit - unter Berücksichtigung der soeben bekanntgegebenen Jänner-Inflation - ziemlich genau 11,20 Schilling. Und es ist absehbar, dass sich dieser Wert noch im Lauf des heurigen Jahres auf elf Schilling absenkt.

Ungefähr elf Schilling also. Und damit ist nicht nur die "wahre" Kaufkraft-Entsprechung ausgedrückt - sondern auch noch viel einfacher zu rechnen. (derStandard.at, 26.2.2010)