Paris/Berlin - Griechenland kann bei der kritischen Refinanzierung seines Schuldenberges auf die Unterstützung seiner Euro-Partner hoffen. Am Wochenende mehrten sich die Anzeichen, dass Deutschland und Frankreich bei Bedarf über ihre Staatsbanken bei der Umschuldung helfen würden. Zugleich verschärfte die Euro-Gruppe den Druck auf Athen, das Problem selbst zu lösen.

Das bei den Banken tief in der Kreide stehende Land muss in diesem Jahr gut 50 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufnehmen. An den Finanzmärkten wird schon in den nächsten Wochen eine zehnjährige Anleihe über mehrere Milliarden Euro erwartet.

Kauf griechischer Anleihen

Der deutsche Europa-Abgeordnete Jorgo Chatzimarkakis (FDP) sagte: "Der Plan ist, dass Deutschland, Frankreich und die Niederlande griechische Staatsanleihen kaufen." Nach Reuters-Recherchen wird offenbar erwogen, dass die Förderbank KfW bei griechischen Anleihen zugreift. Neben der KfW sei auch die französische Caisse des Depots Teil einer entsprechenden Vereinbarung, sagte Chatzimarkakis. In Berlin wurde das allerdings dementiert.

Verfassungsrechtler Paul Kirchhof sieht eine Verletzung der Verträge des Euro-Raums, sollten Europas Regierungen Athen Finanzhilfen gewähren. "Ich gehe nicht davon aus, dass sich europäische Regierungen darauf verständigen, geltendes Recht zu brechen", sagte er dem Spiegel. (Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.3.2010)