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Gottschalk (links) und Loren.

Foto: AP/Eisele

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Hunziker war die einzige, die von Gottschalk betätschelt wurde.

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War früher wirklich alles besser, oder verklärt man nur Vergangenes? War der Eindruck der Kindheit, dass einem am Samstag ein unterhaltsames Fernsehprogramm geboten wird, nur Unschuld, Naivität oder Dummheit geschuldet? Heute hat man in der Sparte große Familienshow die Wahl zwischen einer Castingshow im deutschen Privat-TV, wo ein "dirty old man" (Bohlen) mäßig talentierte Jugendliche vorgeworfen bekommt und diese megaschlecht oder hammergeil findet. Oder einer Wettshow der Eurovision, wo ein "dirty old man" desinteressierte Prominente hingesetzt bekommt, diese zwar wohl oft megafad findet, jedoch stets betont, wie sehr gerade er sich freut, dass sie bei ihm sind.

Wir schauen also Wetten, dass ...?: Die Wetten sind besonders öde (der Wettkönig brachte auf einem Seil balancierend Ballons zum Platzen), die spannenden Fragen sind aber ohnedies: Wer kommt, wer bleibt, wer wird betätschelt, und was trägt Gottschalk? Um es kurz zu machen: Gottschalk trug Schlumpfblau, Kevin Costner kam und ging, Sophia Loren blieb, nahm aber als Diva ihr Dolmetschknopferl aus dem Ohr und parlierte nur mehr mit Komoderatorin Michelle Hunziker (das Zugeständnis an die Jugend) auf Italienisch.

Hunziker war auch die einzige, die von Gottschalk betätschelt wurde, hier machte sich das Fehlen jeglicher Models auf der Wettcouch bemerkbar. Stattdessen kam noch zum geschätzten zehnten Mal einer der Milchschnitten-Boxer und Inka Bause. Das ist die deutsche Katrin Lampe, nur ohne Schlauchbootlippen. Für Fans das Highlight waren wohl die Maskenmänner von Kiss - doch nicht einmal Gene Simmons hatte Blut zum Spucken. (Dorian Waller/DER STANDARD; Printausgabe, 1.3.2010)