Wien - Die Aktienanalysten heimischer Großbanken erwarten für die am morgigen Dienstag am Programm stehenden Jahreszahlen 2009 des österreichischen Stromkonzerns Verbund einstellige Verluste bei Umsatz und Ergebnis.

Im Schnitt sehen die Experten der Erste Group, der Raiffeisen Centrobank (RCB) und der UniCredit einen Umsatz von 3.376,3 Mio. Euro (minus 9,8 Prozent) im Vergleich zu 3.744,7 Mio. im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) soll um 6,8 Prozent von 1.321,8 Mio. auf durchschnittlich 1.232,2 Mio. Euro abfallen, das Betriebsergebnis (EBIT) um 9,1 Prozent von 1.138,6 auf 1.034,8 Mio. Euro. Den Nettogewinn erwarten die Analysten im Mittel mit einem Abschlag um 5,9 Prozent von 686,4 auf 646,4 Mio. Euro.

Leichte Rückgänge im Gesamtjahr

RCB-Analystin Teresa Schinwald erwartet sich für die Gesamtjahreszahlen nur leichte Rückgänge des Jahresergebnisses und begründet dies im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit hohen Einmaleffekten im Jahr davor. "Die an sich positiv zu sehende Überproduktion 2009 konnte ja nur im schwachen Spotmarkt verkauft werden, was sich auch im Rückgang des Betriebsergebnisses zeigen sollte", so Schinwald.

Die Analystin erwartet zudem, dass der Fokus des Marktes vor allem auf dem Ausblick für 2010 liegen wird, da die Strompreisschwäche 2009 weitere Rückschläge im Ergebnis 2010 indizieren sollte. Harald Weghofer, Analyst bei der UniCredit, weist auch auf die durchschnittlich niedrigen Strompreise im Jahr 2009 hin, welche das Ergebnis belasten.

Die Erste-Group-Wertpapierexperten bewerten die Aktien des Verbund, ebenso wie ihre Kollegen von der UniCredit, mit der Anlageempfehlung "Hold". Die Raiffeisen Centrobank stuft den Stromkonzern hingegen positiver ein und empfiehlt die Aktien mit der Einschätzung "Buy" zum Kauf.  (APA)