Wien - Die Grünen Wien starten wieder die Aktion "Trinken Sie bleifrei" zur Messung der Bleibelastung im Trinkwasser der Wiener Wohnhäuser. "Die Trinkwasserqualität in Wien ist zwar sehr gut, allerdings kann das Hochquellwasser durch Bleileitungen, die vor allem in alten Wohnhäusern noch existieren, stark durch Blei verunreinigt sein", sagt der Umweltsprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch.

Die Grünen Wien haben bereits im Jahr 2005 umfangreiche Blei-Test-Aktionen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Wien massiv von der Bleiproblematik betroffen ist. In 62,3 Prozent der Proben wurde Blei nachgewiesen, bei 25,4 Prozent der Proben wurde sogar der geltende Grenzwert von 25 Mikrogramm Blei pro Liter Wasser überschritten. Der Grenzwert liegt derzeit bei 25 Mikrogramm, 2013 wird dieser auf 10 Mikrogramm herabgesetzt. Die Grünen Wien bieten wieder kostengünstige Messungen an. Interessierte können um acht Euro (Preis der Stadt Wien: 28 Euro) den Bleigehalt in ihrem Trinkwasser messen lassen: Anruf oder Mail genügt, und ein Test-Set mit Röhrchen wird zugeschickt, dass an den Grünen Klub im Rathaus gesendet wird.

Die Grünen lassen das eingeschickte Wasser in einem Labor untersuchen, der Befund wird nach Hause zugesandt. Die gesundheitlichen Auswirkungen, die bereits bei sehr geringen Bleimengen auftreten, betreffen das Nerven- und Blutbildungssystem und die Nieren. Ebenso gibt es Beeinträchtigungen bei der Gehirnentwicklung von Kindern. "Die Stadt Wien muss den Austausch von bleihältigen Wasserleitungen in Wohnungen finanziell fördern", fordert Maresch. Außerdem fordern die Grünen Wien eine flächendeckende Bestandsaufnahme betroffener Haushalte mit anschließender Information der Ergebnisse und auf Bundesebene eine Verabschiedung einer Novelle zum Mietrechtsgesetz, die das Recht der Mieter auf die Sanierung bleihältiger Leitungen gewährleistet. (red)