Ab 2011: Alles anders bei Call of Duty

Foto:

Nach den Tumulten und Gerüchten um die Entlassung zweier Führungspersonen des "Call of Duty"-Entwicklers Infinity Ward, hat Herausgeber Activision nun offiziell den Abgang der Studio-Spitzen Jason West und Vince Zampella bestätigt. Darüber hinaus legte der weltweit einkommensstärkste Videospiel-Publisher seine weiteren Pläne für das Franchise offen.

Alles neu

Demnach werde 2010 wie erwartet ein weiterer Teil der Serie von Treyarch ("CoD 3", "CoD: World at War") auf den Markt kommen - gerüchtweise spielt man diesmal im virtuellen Vietnam. Die Überraschung folgt dann 2011, wenn das erste "Call of Duty" eines neuen, bislang nicht genannten Studios erscheinen wird.

Daneben wird gar eine ganz frische Schiene vom neu gegründeten Studio Sledgehammer Games gelegt. Unter der Führung der EA-Veteranen Glen Schofield und Michael Condrey soll die Serie in Richtung "Action-Adventure" geleitet werden. Im Zuge der Unternehmungen wird Activision auch eine neue Geschäftsabteilung gründen, die für frische Marken-Initiativen im Stile Blizzards und neue Business-Konzepte sorgen soll. Neben neuen Genres werden so auch "einkommensträchtige" Online-Angebote und Bezahl-Modelle entwickelt. 

Streit

Aus Unternehmenskreisen heißt es, die Überarbeitung des Milliarden-Franchises solle der Auslöser für die Streitigkeiten zwischen Activision und Infinity Ward gewesen sein. Die Rede ist nicht nur von zurückgehaltenen Bonuszahlungen - "CoD: Modern Warfare 2" hat bereits über eine Milliarde US-Dollar eingespielt - sondern auch von unterschiedlichen Vorstellungen über den Verbleib des Franchises. Angeblich hätten Jason West und Vince Zampella auch auf exklusive Entwicklungsrechte bestanden.

Entscheidend

Für den Herausgeber ist "Call of Duty" neben Blizzards "World of WarCraft" und "Guitar Hero" die tragende Geschäftssäule. Nach dem 2009 das Musikspiel-Genre einen Einbruch verzeichnen musste, kann man sich einen ähnlichen Fehltritt in einem der beiden anderen Key-Franchises nicht erlauben. Rund 68 Prozent der Gesamteinnahmen werden durch die drei genannten Titel lukriert.

Activisions Vertrag mit Infinity Ward hält noch bis Ende 2010 an, das Studio wird bis dahin von Steve Pearce und Steve Ackrich geführt. Trotz der Turbulenzen sollen im Laufe des Jahres noch zwei Erweiterungspakete für Modern Warfare 2 erscheinen.

(zw)