Trotz des unumstrittenen Potentials von Zeitgeist, ist derzeit aber noch
immer nicht so ganz klar, an welcher Stelle dieses seinen Einzug in
GNOME3 finden könnte. Eine Minimal-Möglichkeit wäre, dass die Zeitgeist-Informationen die jetzige Liste der "Recent Items" in der GNOME Shell ersetzen könnte, darin wird immerhin bereits gearbeitet.
Aufräumen
Nicht unerwähnt soll auch der aktuelle Stand der Entfernung veralteter Komponenten bleiben - immerhin war dies ja die ursprüngliche Motivation für die Pläne zu GNOME 3.0. Dabei hat man in den letzten Monaten erhebliche Fortschritte gemacht, der allergrößte Teil der Komponenten kommt nun ohne libgnome|ui, libglade, Bonobo und Co. aus, freilich gibt es auch hier noch Problembereiche. Am meisten Kopfzerbrechen bereiten den EntwicklerInnen derzeit die diversen Tools aus dem Bereich Barrierefreiheit. Dies nicht nur weil diese bislang stark auf das nun ausgemusterte Komponentenmodell Bonbo gesetzt haben, sondern auch, weil Oracle nach der unlängst erfolgten Sun-Übernahme gleich mehrere der bisher mit der GNOME-Accessibility betrauten EntwicklerInnen gefeuert hat. In wenigen Wochen soll hier ein Hackfest weitere Fortschritte und einen aktuellen Stand bringen.
DConf
Während der Großteil der Umbauarbeiten an der Codebasis eigentlich schon mit GNOME 2.30 ausgeliefert wird, hat man sich für den bevorstehenden 3.0-Zyklus noch einen größeren Brocken Arbeit zusätzlich aufgehalst: Das immer wieder kritisierte Konfigurationssystem GConf soll durch das modernere DConf abgelöst werden - eine Änderung, die praktisch alle Komponenten des Desktops betrifft.
Panel als Ersatz
Übrigens wird derzeit auch das bisherige GNOME Panel fit für die kommende Desktopgeneration gemacht. Dies hat einen simplen Grund: Die GNOME Shell benötigt funktionstüchtige 3D-Unterstützung für ihr effektreiches Interface, auf Rechnern wo diese nicht vorhanden ist, wird man also auch weiterhin auf das bisherige Panel zurückgreifen können. Eine langfristige Garantie für die Weiterentwicklung des GNOME Panel gibt man allerdings explizit nicht ab, sollte es gesteigertes Interesse für eine Fortführung geben, hofft man auf neue EntwicklerInnen aus der Community.