Lome - Zwei Tage nach der Präsidentenwahl in Togo hat die Wahlkommission des westafrikanischen Staates am Samstag Amtsinhaber Faure Gnassingbe zum Sieger erklärt. Demnach erhielt Gnassingbe 1,2 Millionen Stimmen, Oppositionskandidat Jean-Pierre Fabre kam auf knapp 700.000 Stimmen. Fabre, der am Vortag den Sieg für sich beansprucht hatte, warf der Regierung die Manipulation des Wahlergebnisses vor.
Die Wahlkommission räumte am Freitagabend ein, dass die Technik zur Übermittlung der Wahlergebnisse nicht korrekt funktioniere. Deshalb wurden die Leiter aller 35 Wahlbezirke in die Hauptstadt Lome beordert, um die Einzelergebnisse vorzulegen.
Proteste am Samstag
Am Donnerstag waren 3,2 Millionen registrierte Wähler aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Seit seiner Unabhängigkeit von Frankreich 1960 hat es in Togo noch keine Wahl gegeben, die unumstritten als frei und fair galt. Der Amtsinhaber und Sohn des ein halbes Jahrhundert das Land regierenden Diktators Eyadama Gnassingbe ergriff wenige Stunden nach dessen Tod im Februar 2005 mit einem Militärputsch die Macht. Er trat nach dem Putsch zurück und gewann eine Präsidentenwahl, bei der es massiven Betrug gegeben haben soll.
In Lome versammelten sich am Samstag etwa 200 Anhänger der Opposition zu einer Protestkundgebung. Die Polizei ging nach eigenen Angaben mit Tränengas gegen die Menge vor. (APA/apn)