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Zusammenstöße in Lomé.

Foto: AP Photo/Sunday Alamba

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Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

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Lomé - Bei Protesten gegen die umstrittene Präsidentenwahl in der westafrikanischen Republik Togo ist es am Montag zu Zusammenstößen zwischen Oppositionsanhängern und Sicherheitskräften gekommen. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die rund tausend Oppositionellen vor, die sich trotz eines von der Regierung erlassenen Demonstrationsverbots zu einem Protestmarsch in der Hauptstadt Lomé versammelt hatten. Bereits am Montag hatte die Polizei eine Protestkundgebung verhindert.

Zum Sieger der Wahl war Amtsinhaber Faure Gnassingbé erklärt worden, der Sohn des früheren Diktators General Gnassingbé Eyadéma. Oppositionskandidat Jean-Pierre Fabre wirft der Regierung Wahlbetrug vor. "Wir wollen einen neuen Präsidenten!", skandierten seine Anhänger am Dienstag. Der 43-jährige Gnassingbé war 2005 mit Billigung der früheren Kolonialmacht Frankreich nach dem Tod seines Vaters an die Macht gekommen. Auch die Wahlbeobachter der EU hatten mangelnde Transparenz bei der Auszählung und Übermittlung der Stimmen kritisiert. Bei der Wahl wurden Wähler nach einem Bericht von Amnesty International von Soldaten eingeschüchtert. In mehreren Wahllokalen kam es demnach zu Schießereien, als Soldaten Urnen mit den abgegebenen Stimmzetteln in ihre Gewalt brachten.

Von 1884 bis zum Ersten Weltkrieg war Togo deutsche Kolonie, danach französisches Mandatsgebiet bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1960. Der von Großbritannien verwaltete Landesteil wurde an Ghana angegliedert, das bereits 1957 unabhängig wurde. Togo erstreckt sich von der nur 56 Kilometer langen Küste am Atlantischen Ozean zum Golf von Benin als schmaler Gebietsstreifen etwa 550 Kilometer weit nach Norden bis zur Grenze von Burkina Faso (früher Obervolta). Im Westen grenzt die Republik an Ghana, im Osten an Benin (vormals Dahomey). Togo zählt zu den ärmsten Staaten der Welt. Seine Bevölkerung lebt überwiegend von der Landwirtschaft. Kakao, Kaffee, Tee und Baumwolle gehören neben Phosphat zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. (APA/apn/AFP)