Manfred Mai, Jochen Stuhrmann, "Nikodemus und das Mäusewunder". € 15,40 / 36 Seiten.

Tulipan Verlag, Berlin 2010

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Anfangs sieht es für Luzili gar nicht gut aus. Ein dicker Kater versperrt der kleinen Maus den Weg ins Mauseloch: "Die Augen des Katers funkeln, er leckt sich gierig die Schnauze." Jetzt gilt es, schnell eine rettende Idee zu haben. "Wenn du mich leben lässt, zeige ich dir ein paar Weltwunder", sagt sie dem Kater. Der willigt ein, die Geschichte einer ungleichen Freundschaft kann beginnen. Nikodemus und das Mäusewunder heißt das Buch für Kinder ab dem vierten, fünften Lebensjahr von Manfred Mai und Jochen Stuhrmann. Der Begriff Weltwunder ist allerdings ein bisschen irreführend. Als solches präsentiert die Maus dem Kater Nikodemus etwa ein Fischgeschäft, aus dem sie einen Fisch stiehlt.

"Es gibt doch nichts Leckereres auf der Welt als Fisch", freut sich Nikodemus. Illustrator Stuhrmann hat je Doppelseite ein großflächiges Bild gestaltet und konzentriert sich ganz auf die zwei Helden. Der Rest bleibt (meist) Staffage. Der Blick des Katers nach einer wilden Hochschaubahnfahrt ist beispielsweise sensationell! Der Text ist so gestaltet, dass der Vorleser schnell und ohne Schwierigkeiten von der Katze hin zur Maus und wieder zurück in einer Art Zwiegespräch wechseln kann. Am Ende des Buches darf auch einmal die Maus ein "Wunder" erleben, als die Katze sie auf ein Dach trägt: "So nah", sagt Luzili dann, "war ich dem Himmel noch nie." (Peter Mayr; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6./7. März 2010)