Don't mess with the King! Bei Elvis verstehen die australischen Blackeyed Susans keinen Spaß.

 

 

Foto: BES.com

Alle waren sie irgendwann in Wien: The Cruel Sea, Nick Cave sowieso, Kim Salmon, The Dirty Three, die Beasts of Bourbon, die Go-Betweens und, und, und. Doch die eine Band, eigentlich sind/waren es zwei, die so eine Art Bindeglied zwischen all diesen Combos war, hat es nie nach Österreich geschafft: The Blackeyed Susans.

Diese Band war ursprünglich ein Nebenprojekt der Triffids, etablierte sich aber (vor allem) nach dem Tod von David McComb als tolle eigenständige Aussie-Band. Größten Anteil daran hatte der Sänger und Chef der Band, Rob Snarski. Ein Interview mit ihm wird es im STANDARD noch zu lesen geben. Waren die Triffids noch das halbgeniale Missing Link zwischen den Go-Betweens und den Bad Seeds, haben sich die Susans bald über den Bindegliedstatus hinweg bewegt und einige tolle Alben eingespielt. Rick Rubin hat die Susans Mitte der 1990er zu American Records geholt, und bei ihrem ersten US-Gig spielten siezusammen mit Johnny Cash, der wegen seiner berühmten American Recordings mit Rubin bekanntlich eine saftige zweite Karriere abbekam. Wegen Wickel mit Sony blieb es bei einem Album. Pech, aber wurscht.

Ihr 2002 erschienenes Coveralbum "Dedicated To The Ones We Love" hat sich hierzulande allein über drei Wiener Plattenläden einige hunderte Male verkauft, bloß für einen Auftritt hat es nie gereicht. Jetzt aber!

Nachdem Ende letzten Jahres die Vierfach-CD/DVD-Box "Reveal Yourself", eine Werkschau der Band, erschienen war, gingen die Susans nicht nur in Australien auf Tour. Zusammen mit einer Reinkarnation der Triffids, die ihre Reissues der vergangenen beiden Jahre betouren, spielen sie einige handverlesene Gigs in Europa. In London, bei einem Festival in Belgien und in Athen. Und eben in Wien, was eine kleine Sensation ist!

Vorverkaufskarten gibt es beim Wiener Plattenladen Rave Up in der Hofmühlgasse 1 im sechsten Hieb. Tel: 01/596 96 50.

Hier noch ein Appetizer, das wunderbare "Mary Mac"!

(Karl Fluch, derStandard.at, 11.3.2010)