Bild nicht mehr verfügbar.

Shopping-Center auf dem Vormarsch: Dunkelgraue Wolken ziehen über den heiß begehrten Stadtrand-Lagen auf.

foto: apa/seeger

Der Trend zum Shoppen in Einkaufszentren mit guter Verkehrsanbindung, breitem Angebot und speziellen Zuckerln für Geist und Sinne ist ungebrochen. Weil die Nachfrage stimme und auch Interesse von Investorenseite da sei, könnte sich die Zahl der Konsumtempel bis etwa 2006 fast verdoppeln, sagte der Chef des Handelsberatungsunternehmens RegioPlan, Wolfgang Richter, am Donnerstag bei einem Symposium zum Thema Einkaufszentren in Wien. Das Greisslersterben hingegen gehe weiter.

Bis zu 160 Projekte

Derzeit gebe es österreichweit bis zu 160 mehr oder weniger weit gereifte Projekte, ein Mix von geplanten Neubauten auf die grüne Wiese oder Erweiterungen bestehender Märkte. Seit dem Boom Anfang der neunziger Jahre, als Einkaufszentren dem neuen Konsumtrend Rechnung tragend gleich dutzendweise aus dem Boden schossen, habe es keine vergleichbaren Ausweitungsabsichten mehr gegeben, sagte Richter.

Dabei sei Österreich mit einer Shoppingcenter-Fläche von 195 Quadratmeter je 1000 Einwohner im europäischen Vergleich bereits gut besetzt. In Deutschland kommen beispielsweise auf 1000 Einwohner nur rund 97 m² Verkaufsfläche in einer Shopping-Mall, in der Schweiz 114 m². Höhere Werte gibt es in Frankreich mit 231 und in Schweden mit 320 Quadratmeter.

Chancen voll intakt

Die Chancen der neuen Einkaufszentren seien dennoch voll intakt. Voraussetzung sei allerdings, dass keine gravierenden Fehler im Geschäftsmix gemacht werden und die Lage stimme. "Je größer ein Einkaufszentrum ist, umso wahrscheinlicher, dass es überlebt", sagte Richter.

Derzeit gibt es in Österreich rund 130 etwas größer dimensionierte Einkaufszentren. Sie haben zusammen eine Verkaufsfläche von knapp 2,2 Mio. m². Die zusätzliche Verkaufsfläche der neuen Projekte beträgt nach RegioPlan-Schätzung 600.000 m². (Günther Strobl , DER STANDARD Print-Ausgabe, 11.4.2003)