Rio de Janeiro - Mehr als neun Monate nach dem Absturz eines Air-France-Flugzeugs über dem Atlantik ist die Fluglinie in Brasilien zu einer Millionenentschädigung an die Angehörigen eines Todesopfers verurteilt worden.

Die französische Airline muss umgerechnet rund 840.000 Euro an die Familie des früheren Generalstaatsanwalts Marcelle Valpacos Fonseca zahlen. Die Katastrophe, so die Bundesrichter, sei auf das "fahrlässige Verhalten" von Air France zurückzuführen.

Valpacos Fonseca saß in der Unglücksmaschine, die in der Nacht auf den 1. Juni auf dem Flug AF447 von Rio nach Paris ins offene Meer gestürzt war. Dabei kamen 228 Menschen ums Leben. Die Unglücksursache ist bis heute ungeklärt, weil die Flugschreiber nicht gefunden wurden.

Inzwischen hat Air France entschieden, den Meeresgrund erneut abzusuchen. Air France und auch dem Flugzeugbauer Airbus war vorgeworfen worden, sie hätten zu lange auf außen angebrachte Geschwindigkeitsmesser vertraut, obwohl es damit schon etliche Zwischenfälle gegeben habe. Mittlerweile haben die Hinterbliebenen etlicher anderer Opfer auch Klagen eingereicht. (AFP)