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Abbas (2.v.re.) während seines Besuchs in Tunis.

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Tunis - Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) macht den Iran für die bisher gescheiterte Versöhnung der verfeindeten Palästinenser-Parteien Hamas und Fatah verantwortlich. Die Führung in Teheran wolle nicht, dass die radikale Hamas den von Ägypten ausgearbeiteten Plan zur Aussöhnung unterzeichne, sagte Fatah-Chef Abbas bei einem am Samstag zu Ende gehenden Besuch in Tunesien. Die Führung der Hamas habe dem Abkommen zunächst zugestimmt, nun berufe sie sich aber auf Vorwände, um es doch nicht zu unterzeichnen.

Erst im Februar hatte es von palästinensischen Exilpolitikern in Syrien geheißen, der Versöhnungsplan werde Ende März während des Gipfels der Arabischen Liga in Libyen unterzeichnet. Die Hamas-Bewegung hatte im Juni 2007 nach blutigen Gefechten mit der Fatah die Kontrolle über den Gazastreifen errungen. Die EU erkennt jedoch lediglich die von der Fatah dominierte Palästinenserverwaltung von Abbas als offiziellen Gesprächspartner für die gesamten Palästinensergebiete an. Sowohl westliche Vermittler als auch die arabischen Staaten hatten die rivalisierenden Parteien mehrfach ermahnt, ihren internen Konflikt zu beenden, der auch als Hindernis für neue Friedensgespräche mit Israel gesehen wird.

Versöhnungsgespräche zwischen der Hamas und der Fatah waren bisher immer wieder ohne endgültiges Ergebnis abgebrochen worden. Strittig ist unter anderem ein Termin für die nächsten Wahlen. Nach dem ägyptischen Plan sollen sie bereits im Juni stattfinden. Abbas kündigte in Tunesien an, die Palästinenser von der iranischen Vormundschaft befreien zu wollen. (APA)