Wien - Eine Neuorganisation der Hypo Alpe-Adria-Gruppe kündigte Konzernchef Wolfgang Kulterer für das kommende Jahr an. Das Österreich-Geschäft, das 25 Prozent zum Gesamtergebnis des vergangenen Jahres in Höhe von 100,7 Mio. Euro beitrug, wird in eine eigene Tochter, die Hypo Bank Österreich, ausgegliedert. Diese wird ebenso zu 100 Prozent der Hypo Alpe Adria International Holding AG gehören wie die Töchter in Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Liechtenstein.

Mit der Entwicklung der Bankengruppe im abgelaufenen Jahr zeigte sich Kulterer überaus zufrieden. Trotz des schwierigen Umfelds sei es gelungen, das Betriebsergebnis um 56 Prozent auf 162,8 Mio. Euro zu steigern. Der Jahresüberschuss nach Steuern fiel mit 77,5 Mio. Euro um 76 Prozent höher aus als im Jahr zuvor. An die beiden Aktionäre, Land Kärnten über eine Landesholding (52 Prozent) und Grazer Wechselseitige Versicherung wird eine Dividende von 5,36 Mio. Euro ausgeschüttet. Das Land erhält außerdem eine Haftungsprovision von knapp sechs Mio. Euro, das sind ein Promille der haftungswirksamen Bilanzsumme.

Die Bilanzsumme stieg im Vorjahr um 29 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro und soll heuer weiter auf 11,6 Mrd. Euro klettern. Die Zahl der Mitarbeiter nahm um 34 Prozent auf 2904 zu.

Dass sich an der Aktionärsstruktur in absehbarer Zeit etwas ändern könnte, glaubt Kulterer nicht. "Bei einer Eigenkapitalrendite von 26 Prozent ist kein Aktionär an einem Verkauf interessiert." Für einen Börsengang sei das Umfeld derzeit nicht geeignet. Außerdem reiche das Eigenkapital der Gruppe für die Expansion der nächsten drei bis fünf Jahre aus. (gb/DER STANDARD Print-Ausgabe, 11.4.2003)