Tegucigalpa - In Honduras ist erneut ein Journalist getötet worden. Wie die Medien des mittelamerikanischen Landes am Dienstag unter Berufung auf die Behörden meldeten, ereignete sich der Anschlag auf den Journalisten Bahún Palacios Arteaga in der Nacht zum Montag in der Stadt Tocoa an der Karibik rund 500 Kilometer von Tegucigalpa. Palacios Arteaga war den Angaben zufolge mit seinem Wagen unterwegs, als er aus zwei Fahrzeugen beschossen wurde. In seinem Auto seien 42 Einschüsse gefunden worden.

Bereits am vergangenen Donnerstag war in der Stadt La Ceiba an der Karibikküste der Reporter David Meza getötet worden. Er hatte unter anderem auch über den Drogenhandel berichtet. Palacios und Meza arbeiteten beide als Reporter und Moderatoren in lokalen Fernsehstationen. Anfang März war in Tegucigalpa der Journalist Joseph Ochoa ermordet worden.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen sprach nach dem Mord an Palacios von einer dramatischen Verschärfung der Sicherheitslage für Journalisten in Honduras. Mit ihm sei bereits der dritte Medienmitarbeiter innerhalb von zwei Wochen in dem mittelamerikanischen Land getötet worden, erklärte die Organisation am Dienstag in Berlin. Sie forderte umgehende und gründliche Ermittlungen in den Mordfällen. Ein Zusammenhang mit der politischen Krise des Landes nach dem Staatsstreich gegen Präsident Manuel Zelaya sei ebenso wenig auszuschließen wie ein Zusammenhang mit dem Drogenhandel entlang der Karibikküste, hieß es. (APA)