Wien - Der Absturz der osteuropäischen Immobilienmärkte hat auch der Soravia-Gruppe zugesetzt. Die aus Immobilienprojekten entstandenen Verbindlichkeiten sind laut Erwin Soravia seit Dezember von 320 Mio. auf 385 Mio. Euro gestiegen, das Projektvolumen erhöhte sich im selben Zeitraum um 180 Mio. auf 600 Mio. Euro. In Relation zum Projektvolumen seien die Verbindlichkeiten gesunken. Alle diese "in Realisierung" befindlichen Vorhaben von insgesamt 600 Mio. Euro seien ausfinanziert oder kurz vor Abschluss, berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Mittwochsausgabe). Kurzfristige Kredite seien auf langfristig umfinanziert, darüber hinaus seien neue Kredite abgeschlossen.

3 der insgesamt 24 Projekte wurden vorerst auf Eis gelegt. Es handle sich um Projekte in Tallinn, Riga und Bukarest. Der Löwenanteil der Finanzierungen käme von RZB, UniCredit und Erste Bank. Mit ihnen bestehe "sehr gute Zusammenarbeit".

Höhere Eigenmittelanteile gefordert

Der Liquiditätsengpass von 20 Mio. Euro, der im Dezember wie berichtet rund um zwei Projekte in Skopje und Bukarest entstanden war, sei durch Einbringung von eigenen Mitteln behoben. Wegen des Preisverfalls auf den osteuropäischen Immobilienmärkten hätten diese Objekte nicht wie geplant verkauft werden können. "Hinter dem Ganzen steht die Tatsache, dass Banken von Projektentwicklern höhere Eigenmittelanteile fordern." Lag der verlangte Eigenkapitalanteil vor der Krise beispielsweise in Belgrad bei 20 Prozent aufwärts, so betrage er nun 40 Prozent: "Bei 600 Mio. Euro Projektvolumen bräuchte ich in etwa 240 Millionen cash", so der CEO der Soravia Group.

Um dennoch großvolumig aktiv sein zu können, würden neue Finanzierungsvarianten nötig, "die wir in Mezzaninpartnern wie zum Beispiel unserem Gesellschafter, der Weltbanktochter IFC, gefunden haben oder in unseren Bankpartnern", sagte der Soravia-Chef. So gäbe es mit der BKS-Bank Gespräche für ein Shopping Center in der Ostslowakei. Auch mit der EBRD werde verhandelt. Soravia: "Solche Geldgeber werden besichert und bekommen bis 13 Prozent Zinsen."

2009 seien in Österreich Objekte um 100 Mio. Euro verkauft worden, im Osten um 10 Mio. Euro. 2007 und 2008 seien aus Verkäufen 320 Mio. Euro erlöst worden. (APA)